Unforgettable

USA, Regie John Dahl, 93 Min.

"Unforgettable" ist ein sehr schöner Song von Nat King Cole.Der Film ist eher komisch, obwohl er spannend sein wollte.

Nach einem Blutbad in einem Drugstore hilft der LeichenbeschauerDavid Krane wie gewohnt seinen Kollegen vom Morddezernat aus. Mitgenialem Blick kombiniert er aus übersehenen Details dieLösung verbrecherischer Rätsel. Nur ein Geheimnis derVergangenheit kann er nicht entschlüsseln: Erschlug Davidtatsächlich seine Frau in einer dunklen Gewitternacht? DieIndizien waren eindeutig - nur ein Formfehler verhinderte dieVerurteilung - Davids Gedächtnis wurde vom Alkohol vernebelt.Das neue Serum einer Wissenschaftlerin bietet die Lösung: Wirdes einer jungen Ratte mit etwas Gehirnflüssigkeit einererfahrenen Kollegin injiziert, kann das Versuchskaninchen von denErinnerungen profitieren. Ohne viel nachzudenken jagt sich David dieletzten, tödlichen Erlebnisse seiner Frau, eines weiteren Opfersund des Mörders durch die Venen. Ein Horrortrip, in dem sich diemultiplen Erinnerungspersönlichkeiten sogar gegenseitigwürgen. Eigentlich eine tolle Idee: Die dramaturgische Ideedieser Droge erlaubt neue Varianten des Erlebens ganz neuerPerspektiven aus dem Jenseits.

Ruckzuck wie David die wahnwitzige Idee ausführt, scheintauch das Buch zusammengebastelt. Nichts wurde ordentlichbegründet und vorbereitet. Die Action stammt aus demStandard-Baukasten. Die Szenen der fremden Erinnerungen sind ganz gutumgesetzt, die Steigerung mißlingt. Linda Fiorentino, die in"Die letzteVerführung", dem letzten Film Dahls, noch eine verrücktstarke Frauenrolle gestaltete, läuft hier als unentschlosseneForscherin nur nebenher. Ray Liotta ist nichtdamit begnadet, Gefühle auszudrücken. Er gibt den Davidrecht eindimensional. Einziger schauspielerischer Lichtblick istPeter Coyote ("Bitter Moon").

"Unvergeßlich" nennt sich der Film - er wird trotzdem baldvergessen sein.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo