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RTL: Greenpeace TV

Von Günter H. Jekubzik

Nachdem sich reihenweise Printpublikationen eigene Fernsehsender zugelegt haben, ist jetzt der internationale Umweltschutzkonzern Greenpeace an der Reihe: Am Sonntagabend, kurz vor Mitternacht, startete "Greenpeace TV", von Sandra Maischberger mit Humor und engagiertem Gesicht präsentiert.

Die Berichte unterschieden sich formal kaum von ähnlichen, nicht ganz reißerischen Beiträgen anderer Polit- und Enthüllungsmagazine. Das Filmmaterial spektakulärer Greenpeace-Aktionen, welches sicherlich Stoff für Thriller in Spielfilmlänge böte, wurde zurückhaltend eingesetzt. Inhaltlich sprengte "Greenpeace TV" dann mit provokativen Gedanken und dem einzigen wirklichen Sparauto die protzende Automobilausstellung. Führende Köpfe der deutschen Industrie stammelten nach klaren Fragen nur noch dumm herum. Den Atomkreislauf bis zum krebskranken Arbeiter am Beispiel der Aufbereitungsanlage Le Hague klagte die Sendung ebenso engagiert an wie die Bedrohung der Haie.

Das wirklich sensationelle ist jedoch, daß eine - wenn auch große und einflußreiche - Bürgervereinigung ins RTL-Programm darf. Bürger-TV durch das Hintertörchen Kasse! RTL wird sicherlich auch die harte, politische Stellungnahme zulassen - solange die Zuschauerquote stimmt.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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