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Die Bubi Scholz Story (ARD, 30.12.98)

Von Günter H. Jekubzik

Von den Schwarzmarkttagen im Nachkriegsdeutschland bei denen Bubi, der da noch Gustav hieß, zufällig zu seinen ersten Boxhandschuhen kam, bis zu einem brutalem Selbstmordversuch am Lebensende zog sich "Die Bubi Scholz Story". Die Biographie des vor allem in der Boulevardpresse berühmten Boxers war außergewöhnlich gut besetzt und bot eine gestalterische Qualität, die selbst vielen Kinofilmen fehlt.

Jungmime Benno Fürmann machte als wilder Box-Bubi schon früh auf große Show und in kurzen Zwischenszenen glänzte die gealterte und zerbrochene Scholz-Version von Götz George. Die Karriere als Boxer zeigte eine exemplarische deutsche Aufstiegsgeschichte (Buch Uwe Timm) am Beispiel eines überkommenen Sports, einer urzeitlichen Schlagkultur, deren kurzes gesellschaftliches Comeback schon fast wieder vergessen ist. Dazu eine Männerfreundschaft, die durch eine Romanze zerbricht, und eine früh belastete Ehe.

Der Inszenierung Roland Suso Richter ("14 Tage lebenslänglich", "Risiko: Null") ging zwar zum Ende hin die Luft aus, doch wenn das TV-Heftchen Prisma den guten Weihnachtsmehrteiler vermißte, war das ein Glanzpunkt zum Jahreswechsel. Nur die Musik (Ulrich Reuter) traf viel zu oft daneben.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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