Der Mörder und sein Kind (ARD)

Alles begann mit einer netten Strandszene, die schauerliche Abgründe ahnen ließ. Das Ende an gleicher Stelle war erschütternd, noch ein letzter Schock dieses einzigartigen Fernsehereignisses. Martin, ein stummer Fisch, mit perfekt freundlicher Maske vergewaltigte und mordete kleine Mädchen. Es gab kein Geheimnis um den Täter, fesselnder war das Rätsel seiner Psyche. Die schmerzlich kalte Darstellung bot Verzweiflung und gescheiterte Selbstmorde Martins, verschiedene, spannende Rettungsversuche, doch mit der hoffnungsvoll mädchenhaften Liebe kam höhnisch auch eine Tochter in die Ehe.

Die Geschichte, vom Sujet her schon hochspannend, erzählten gleichermaßen eindringlich die Story von Sabine Thiesler, die Musik Irmin Schmidts und die Inszenierung von Matti Geschonneck. Im Zentrum schrie das Gesicht Ulrich Tukurs schweigend nach Erlösung, mit den Augen schon das nächste Opfer suchend. Das war gegenwärtiger Horror, der nicht weit hergeholt werden mußte. Das gewagte Kunststück des ungemein eindringlichen Films gelang: Die Kamera übernahm die Perspektive des getriebenen Mannes und der Film meisterte die heikle Balance.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo