Turbulence

USA 1997 (Turbulence) Regie Robert Buttler, ca. 103 Min.

Hollywood geht in die Luft. Nachdem die Katastrophenserie"Airport!" unter jedes parodiefähiges Niveau gestürzt ist,entdecken die Studios erneut den Reiz abgehobener Spannung undführerloser Jumbos. Kurt Russell traf eine"Einsame Entscheidung"in luftiger Höhe und Wesley Snipes schlug als"Passagier 57" zu. Jetztfolgen "Con Air" und Petersens Präsidentenflug "A.F.O." (AirForce One). Der erste (und bislang schwächste) Ableger einerneuen Kleinserie von Katastrophenfliegern heißt "Turbulence".

Eine 747 gerät in Gefahr und die Gefahr namens Ryan Weaverspielt Ray Liotta. Sein Spiel leidet darunter, daß seinemGesicht seit vielen Filmenunvergeßlich eineEigenschaft eingeschrieben ist: Verbrecher. Oder auch: Psychopath.Oder am besten: Beides. Jetzt wird er als Frauenmörder in Seriegefaßt. Dem Kommissar, der ihn seit 2 Jahren verfolgt, glaubtniemand so recht die Gefährlichkeit des Täters. Mit einemweiteren Häftling soll der "Lonely Hearts Strangler" Ryan Weaverin einer fast leeren Passagiermaschine - es ist Heilig Abend - nachLos Angeles überführt werden. Die ersten Blicke an Bordketten den psychologisch geschickte Mann an die Stuardess TerriHalloran (Lauren Holly). Sie wurde am Vorabend verlassen, ist alsoideales Opfer des "Würgers der einsamen Herzen". Es beginnt einFlirten und Baggern. Kleine Machtspiele mit den begleitendenKriminalbeamten enden jäh im Ausbruch der Gewalt. Nach einigenMinuten fröhlichen Schützenfestes in luftiger Höhe istfast die gesamte Besatzung tot, der Rest wird vom Drehbuchausgesperrt. Nur der Autopilot ist noch fit und steuert konstant aufein Unwetter zu. Ryan Weaver und Terri Halloran nehmen sich Zeitfür ein Katz und Maus-Spiel, in dem die Stuardess zwischendurcheinen Schnellkurs für junge Pilotinnen absolviert und denFlieger durch eine schwere Sturmfront lenkt.

Die Konstruktion ist lückenhaft, immer wieder fällt dieHandlung in ein Luftloch mangelnder Plausibilität. Ein Beharrenauf der anfänglichen Unschuldsvermutung gegenüber RyanWeaver hätte der banalen Spannung etwas mehr Tiefe gebenkönnen. Doch erstere verfliegt schnell in der ersten Ballerei.Nur wenige Szenen heben sich von Spannungseinerlei ab, bemerkenswertist die gespenstische Leere eines verdunkelten Riesenfliegers vor denzuckenden Blitzen des nahenden Gewitters. Eine ungewöhnlicheKombination von Horror und Hightech. Desweiteren fällt die inAnsätzen starke Frauenrolle auf: Sexistische Bemerkungen werdenimmer sofort mit einer weiblichen Superleistungen gekontert.Ärgerlich dabei nur eine gedankenlose Werbung für dieTodesstrafe.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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