Akte X: Tunguska

Tunguska / Terma

USA 1996. Produktion: 20th Century Fox Television, Ten Thirteen Productions. Produzenten: Rob Bowman, Joseph Patrick Finn, Kim Manners. Regie: Kim Manners / Rob Bowman. Buch: Frank Spotnitz, Chris Carter. Kamera: Jon Joffin. Musik: Mark Snow. Schnitt: Michael S. Stern / Jim Gross. Darsteller: David Duchovny (Agent Fox Mulder), Gillian Anderson (Agent Dana Scully), Mitch Pileggi (Walter Skinner), Nicholas Lea (Alexander Krycek), William B. Davis (Krebs-Kandidat), John Neville (Gut manikürter Mann). 86 Min. FSK: ab 16 Jahre. Verleih: 20th Century Fox Home Entertainment.

Erneut gibt es aus zwei zusammenhängenden TV-Folgen (der 4.Staffel) von "Akte X" einen Videofilm. Ungewöhnlich für die übliche Mischung aus Krimi und Science-Fiction finden sich bei "Tunguska" irritierende Handlungssprünge und viele actionreiche Sequenzen.

Marsgestein, dessen Flüssigkeit in organischer Wurmform in Menschenkörper eindringt, führt FBI-Agenten Mulder und Scully auf verschiedene Fährten. Mulder arbeitet widerwillig mit Krycek zusammen, dem offensichtlichen Mörder seines Vaters. Beide stranden im russischen Lager Tunguska, in dem die Gefangenen zu Versuchszwecken mit der außerirdischen Flüssigkeit infiziert werden. Derweil muß sich Agent Scully vor einem "Untersuchungsausschuß für Terrorismus und Sabotage" rechtfertigen. Im Hintergrund zieht der "Krebskandidat" genannte Dauergegner seine Fäden. Mulder und Scully können das Geflecht aus mehreren Verschwörungen lockern, doch ein russischer Killer ist ihnen immer einen tödlichen Schritt voraus.

Das Double-Feature bietet Bombenanschläge rechter Gruppen, Mordserien von russischen Ex-Geheimdienstlern, ein effektvoll schaurig-ekliges, außerirdisches Gift als Gegenstand internationaler Menschenversuche und die Fortsetzung von Dauerthemen der "Akte X"-Serie. Die Handlung verteilt sich auf zwei Kontinente, Verweise gehen zum Golf- und sogar zum Kalten Krieg zurück.

Das Senats-Verhör ähnelt dem McCarthy-Ausschuß, die übliche Verhaftung wegen Mißachtung des Kongresses inbegriffen. Daß der Stein vom Mars stammt, stellt einen weiteren deutlichen Hinweis auf die Invasionsängste der fünfziger und sechziger Jahre dar. Die Beeinflußbarkeit oder gar Beteiligung von US-Senatoren wird von Scully im Untersuchungsausschuß angeklagt.

Das Feld der Andeutungen ist weit: Vom Meteoritenabsturz über Rußland bis zum Golfkrieg. Allerdings sperren sich die Puzzlestücke gegen den Handlungsfluß. Story und Erklärungen bleiben gleichermaßen wirr.

Bei der Tonspur fällt eine ruhige Pianobegleitung auf.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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