Toto, der Held

(Toto le heros) Belgien/Fr 1991, Regie: Jaco van Dormael

Erfreuliches und Ärgerliches ist aus der Kinowelt Belgiens zu berichten. Mit dem "Felix"-Preisträger für das beste Werk eines jungen Filmemachers siegte verdientermaßen "Toto, der Held". Toto, eine Ableitung von Salvatore, rettet auch jetzt in Aachen jeden Kinoabend. Jaco van Dormael zeigt in einer Krimi-Rache-Inzest-Detektiv-Komödie, was ein hervorragender Film vermag. Schon nach wenigen Minuten ist man hellauf begeistert.

Doch erst ist ein Rätsel angesagt: Wie ist es möglich, daß der alte Mann gleichzeitig ertrank, an einem Bonbon sowie in einer Gardine erstickte und außerdem erschossen wurde. Die geniale Lösung wird auch hier nicht verraten, nur einige Leckerbissen werden erwähnt. Das Leben des Thomas van Chickensoup, wie in später die Kinder nennen werden, beginnt dramatisch: Kurz nach der Geburt wird er im Krankenhaus vertauscht. Fast seine ganze restliche Zeit beneidet er den glücklicheren Tauschpartner Alfred, der scheinbar immer auf der Sonnenseite steht. Bevor Thomas zur Abrechnung schreitet, erinnert er sich aus dem Altersheim an zu kleine Geschenke, an eine an Alfred verlorene Liebe, den durch Alfreds Vater verschuldeten Tod des eigenen Vaters. In einer phantastischen Ebene kämpft der Detektiv Toto als Rächer der Verwechselten.

Mit furiosen Überleitungen schafft van Dormael ein rasantes Erzähltempo, in dem die technische Eleganz ebenso erfreut, wie die Fülle der witzigen Einfälle. Nicht umsonst wurde "Toto, der Held" in Locarno zum gefeierten Publikumsliebling gewählt und bei den frankophonen Nachbarn ist das wunderbare Titellied schnell zum Hit geworden. Schon jetzt kann "Toto, der Held" (ähnlich wie Toto, der Filmvorführer in "Cinema Paradiso") als einer der Höhepunkte des Filmjahres bezeichnet werden.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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