Lara Croft Tomb Raider - Die Wiege des Lebens

USA 2003 (Lara Croft Tomb Raider - The Cradle of Life) Regie Jan De Bont mit Angelina Jolie, Gerard Butler, Noah Taylor 112 Min.

Ein Erdbeben eröffnet den Jahrhunderte lang verschütteten Zugang eines riesigen Tempels Alexander des Großen. Die clevere Archäologin Lara Croft (Angelina Jolie) ist als erste in den eindrucksvollen Gewölben, die daraufhin sofort platt gemacht werden - wir sind schließlich in einen Actionfilm! Immerhin konnte eine geheimnisvolle Kugel geraubt werden, ein antikes Navigationssystem, das zur Büchse der Pandora führen soll. Da den Drehbuchautoren scheinbar nix anderes einfällt als Bio-Waffen und Börsen-Wackeln, findet sich auch hier ein Bösewicht (Ciarán Hinds), der die alte Schachtel mit üblem Inhalt als Massenvernichtungswaffe verscheuern will. Das muss die ehrgeizige Weltenretterin Croft verhindern. Bei dem Suchspiel ohne Grenzen begleitet sie ihr ehemaliger schottischer Partner Terry (Gerard Butler), der eine alte Geschichte, eine Portion Romantik und Stichelei mit in den Film einbringt.

Nachdem die Computer-Figur Lara Croft beim ersten Teil ihrer Kinokarriere nur wenig Begeisterung hervorrief, liefert der niederländische Ex-Kameramann Jan de Bont ("Speed", "Twister") nun zumindest eine gut geölte Action-Maschine ab. Wie ein hyperkinetisches Kind ist der Film dauernd in Bewegung, wobei allerlei Vehikel eingesetzt werden. Die überdrehte Motorshow kommt beispielsweise nicht ohne Cross-Motorrad aus, obwohl man sich kaum lauter in abgelegene Bergregionen "einschleichen" kann. Von der griechischen Insel Santorini geht es über Laras englisches Anwesen nach China, Hongkong und dann an den Kilimandscharo. Trotzdem bleiben großartigen Szenen oder atemberaubende Action eher selten. Das ist das labyrinthartige Höhlengewirr ohne Schwerpunkt, als hätte es Escher entworfen. Da ist ein Freier Fall-Flug von einem Wolkenkratzer in Hongkong und da ist der riesige Tempel Alexanders.

Das zu ausgedehnte Abenteuer-Filmchen hat wenig einzigartige Momente, liefert nur das Nötigste für ein Serienprodukt, das mit der erfolgreichen Ikone Lara Croft Geld machen will, ohne dem Cyberzeit-Mythos neue Kraft zu geben. Mehr als das Nötigste braucht auch die völlig unterforderte Hauptdarstellerin Angelina Jolie ("Durchgeknallt") nicht zu leisten. Til Schweigers Auftritt ist eigentlich keine Erwähnung wert, aber trotzdem ein Hinweis: Mit seiner gequetscht hohen Stimme ist der Deutsche als englisch näselnder Schurken-Handlanger ziemlich uncool, was man schon bei "The Replacement Killers" sah.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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