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Todfreunde - Bad Influence

("Bad Influence" USA 1990, Regie: Curtis Hanson, 100 Min.)

James Spader ist immer noch in seiner Rolle als Graham, dem sanftmütigen Katalysator aus "Sex, Lügen und Video", präsent. Damals brach er in die Welt seines arrivierten Freundes ein, um die Gefühle eines Beziehungsquartetts neu zu ordnen. Heute ist James Spader gefragter Schauspieler und auch seine neueste Rolle entspricht eher dem Typus, den er in "Sex, Lügen und Video" zerbrach: Michael ist jung, dynamisch, erfolgreich und dies alles in einer 'style-echten' Umgebung. Trotzdem gibt es in "Todfreunde" wieder Sex, reichlich Lügen und auch Video spielt eine entscheidende Rolle.

Michaels Wunsch, aus seiner Rolle ausbrechen zu können, erfüllt sich nach einer Begegnung mit Alex. Mit dunklem Charme ausgestattet, zeigt dieser, wie man der Umgebung die Erfüllung seiner Wünsche abzwingt. Doch nachdem Alex auf brutale Weise für Michaels Beförderung gesorgt und auch die blaße Verlobte wegschockiert hat, läßt sich der gerufenen Geist nicht mehr loswerden. Die personifizierte dunkle Seite des Begehrens macht sich selbständig und schreckt selbst vor Mord nicht mehr zurück. Die anderen Exzesse entsprechen dem, was ein Yuppie sich wohl unter dem Bösen vorstellt und erreichen nicht die erschreckende Abgründigkeit von "Blue Velvet". Dafür läßt sich die reichlich vorhandene Spannung ohne Folgeschäden genießen. Die Kamera verfällt nicht der, bei diesem Ambiente naheliegenden, Verführung einer Werbeästhetik und blitzt zeitweise mit reizvollen Lösungen auf. Manchmal wirkt James Spader allerdings etwas zu tapsig und seine Orientierungslosigkeit sollte nicht durch Brüche in den Blickrichtungen auf das Publikum übertragen werden.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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