The Trigger Effect

The Trigger Effect

USA 1996. Produktion: Amblin Entertainment. Produzent: MichaelGrillo. Regie: David Koepp. Buch: David Koepp. Kamera: Tom Sigel.Musik: James Newton Howard. Schnitt: Jill Savitt. Darsteller: KyleMacLachlan (Matthew), Elisabeth Shue (Annie), Dermot Mulroney (Joe),Richard T. Jones (Raymond), Bill Smitrovich (Step), Michael Rooker(Gary). ca. 95 Min. Verleih: CIC.

Schon die Eröffnung deutet Besonderes an: Wilde Hundereißen sich um ihre Beute. Dahinter ein Elektrokraftwerk, vondem sich "Spannungen" zufällig über mehrere Personenfortpflanzen. Die alltäglichen Angriffe und Verletzungen landenbei Matthew und Annie, einem jungen Ehepaar, das sich im Kino"Clockers" ansieht. Zuhause eskaliert ihre angespannte Situation, diekleine Tochter hat Fieber, die mangelhafte Arbeit der Handwerkerstört an allen Ecken, der Strom fällt aus. Weder Telefonnoch Radio oder Fernsehen funktionieren. Nachdem der verzweifelteMatthew einige Stunden später im allgemeinen Chaos Tablettenfür seine kranke Tochter raubt, steht eine Frage im Raum: Wannüberschreitet der zivilisierte Mensch (Mann) die Regeln seinerGesellschaft? Wann klaut der anständige Angestellte? Unterwelchem Druck greift er zur Waffe? Das gleiche Kernthema erscheintdabei wesentlich differenzierter als in"Falling down -Ein ganz normaler Tag".

Angst breitet sich aus, ein Run auf frei käufliche Waffentreibt deren Preise in die Höhe. Der Grund des Stromausfallsbleibt im Dunkeln - wie die ganze Stadt. Ein schießwütiger"brave Bürger" ermordet einen harmlose Einbrecher. Joe, der alteFreund von Matthew, bringt Eifersucht und eine schwere Waffe in diegespannte Situation ein. Unter dem extremen Druck kommen dieBrüche der eingeschlafenen Ehe von Matthew und Annie an dieOberfläche. Bei seiner Flucht aus der Stadt schätzt dasTrio die Begegnung mit einem bewaffneten Fremden falsch ein. Joezieht das Gewehr und wird lebensgefährlich verletzt. (Sehrgeschickt spielt hier Michael Rooker aus "Henry. Portrait of a serialkiller" den Fremden und täuscht auch die Erwartungen desPublikums.) Im Finale trifft Matthew bei der Suche nach einemrettenden Auto auf eben denjenigen, der in der Anfangsszene seinenÄrger an Matthew und Annie weitergab! Nun halten beideMänner Waffen in ihren Händen. Sie finden am Endpunkt derbedrohlichen Aggressionskette eine friedliche Lösung.

Auffällig an David Koepps Film (Buch und erstmals auch Regie)ist die Vielschichtigkeit bei Stoff und Stimmung. "The TriggerEffect" vermag die Situation offen zu halten. Neben denSpannungshöhepunkten beunruhigt eine latente Unsicherheitüber den weiteren Verlauf der Ereignisse. Dabei sehrvielschichtig, wechselt er oft Tempo und Richtung der Handlung. Demsymbolischen Auftakt folgt klaustrophobische Bedrohung mitapokalyptischen Situationen. Im Innern fesseln ein psychologischerKonflikt und dichtes Personendrama.

David Koepps erste Regie fand Unterstützung bei StevenSpielberg (Amblin) und Brian de Palma. Denn als Autor war Koepp angroßen Erfolgen wie"Jurassic Park" und"Mission Impossible"beteiligt.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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