Tap Dance

(Tap) USA 1988, Regie und Buch: Nick Castle, 111 Min.

Step-Tanz war in der Ausführung Fred Astaires Aufhänger und Mittelpunkt unzähliger Tanzfilme. "Tap Dance" versucht dieses Genre aufzugreifen, indem er meisterhafte Stepper aus drei Generationen auf Parkett führt: Sammy Davis jr., Gregory Hines und den 15-jährigen Savion Glover. Der Film reflektiert - wohl eher unfreiwillig - aber auch gleichzeitig das Verschwinden der alten Faszination in der modernen Aufbereitung.

Max Washington (Gregory Hines) steht kurz nach Entlassung aus dem Gefängnis zwischen zwei Fronten. Die eine ist seine Liebe zum Step, zur Tanzlehrerin Amy und all den alten und jungen Steppern der 'Sonny Side of the Street'. Auf der anderen Seite könnte sein Talent als Fassadenkletterer, von der Unterwelt geschätzt, Wohlstand und finanzielle Sicherheit bringen. In überdeutlich betonten Schlüßeldialogen, ohne daß Gesagtes filmisch unterstützt wird, machen ihn die 'Bösen' immer wieder fertig und lassen sein kreatives Genie nicht an den richtigen Lebens-Platz kommen. Die auch an anderen Stellen zu sehr auffallende Stilisierung bleibt gerade dort aus, wo der Film den Tanzschulen eine neue Welle bescheren will: beim Steppen. Nur durch durch den Song "Cheek to Cheek", mit dem sich Ginger und Fred in viele Herzen hineintanzten, kommt Atmosphäre auf, die aber sofort durch einen aktuellen Schmalzhit verkleistert wird. So ergeht es dem Film ähnlich wie seinem Thema. Dem beeindruckenden tänzerischen Ausdruck eines Knast-Blues in interessantem Gegenlicht zu Anfang steht ein elektronisch verstärkter, aber blutleerer Abschluß entgegen.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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