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Die Teufelin

("She-Devil", USA 1989, Regie: Susan Seidelman, 99 Min.)

Ein Märchen wie aus 1001 Trivialromanen: Die reiche aber einsame Schriftstellerin Mary Fisher trifft Bob Patchett, den Mann ihrer Träume. Er folgt ihr in den rosa Palast und sie leben glücklich bis ... die sitzengelassene Ehefrau Bobs den Gegenangriff startet. Ruth ist unattraktiv und müht sich tagtäglich ab, perfekte Hausfrau, liebende Mutter und gutaussehende Geliebte zu sein. Doch als Bob sie im Stich läßt, macht sich Ruth auf, die vier wichtigsten Dinge im Leben Bobs zu zerstören: sein Heim, seine Familie, die Karriere und seine Freiheit. Nebenbei wird Konkurrentin Mary Fisher, die tatsächlich wie eine ihrer eigenen Kitschfiguren lebt, systematisch mit den Realitäten eines üblichen Familienlebens konfrontiert.

Sympathisch ist "Die Teufelin" durch die eindeutige Parteinahme für die Seite der Frauen. Gelungen ist Susan Seidelmans Verfilmung des gleichnamigen Romans von Fay Weldon durch die formal witzige und lebendige Umsetzung der unterschiedlichen Welten von Mary und Ruth. Der rosa Kitsch ist in kaum erträglicher Weise übertrieben und umso mehr Spaß macht es, zu sehen, wie er auseinanderbröckelt. Meryl Streep brilliert: In Sekunden bricht sie aus ihrer Rolle, flucht, schimpft und heult, um kurz darauf wieder formvollendet in Sprache und Benehmen darzustehen. Susan Seidelmann hat sich in dieser Komödie auch mit großen Mitteln und Namen ihren frischen Stil erhalten können.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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