Der Typ vom Grab nebenan

Schweden 2002 (Grabben i graven bredvid) Regie: Kjell Sundvall mit Elisabeth Carlsson, Michael Nyqvist, Annika Olsson 94 Min.

Desiree und Benny sind zwei einsame Wesen in Schweden, aber das ist schon die einzige Gemeinsamkeit. Ansonsten ist die Bibliothekarin Desiree (Elisabeth Carlsson) peinlich ordentlich und trauert ihrem verstorbenen Mann nach. Der grobe und schlampige Bauer Benny versauert mit seinen Kühen auf dem Lande und ist furchtbar ungeschickt in seiner Wortwahl. "So als würde man zum ersten Male einen Elektrozaun berühren", beschreibt er die Begegnung mit Desiree. Sie erinnert ihn an Maggie - eine preisgekrönte Zuchtkuh, weil sie "genauso wohlgeformt ist wie sie". Die Unvereinbarkeit von Stadt- und Landleben droht schnell bei einem einfältigen Kerl, der richtig stolz auf seinen riesigen Misthaufen ist und von Desiree gleich verlangt, dass sie das Essen brät. So streiten sie sich dauernd - selbst beim Sex, wollen völlig unterschiedlich leben und kommen doch immer wieder zusammen.

Das Drehbuch von Sara Heldt nach der Buchvorlage "Der Kerl vom Land" von Katarina Mazetti lieferte die Dialoge mit ihrem feinen, warmen Humor. Es ist ein nettes Vergnügen, zu erleben, wie die beiden durch das erste Kennenlernen holpern. Oder ihre besten Freunde beziehungsweise Toten konsultieren. Sehr schön auch Desirees Frauengespräche mit der Freundin im Kaufhaus, die zwischendurch immer Sonderangebote ausrufen muss. Eine Entdeckung ist Hauptdarstellerin Elisabeth Carlsson, ihr schüchternes, braves, zurückhaltendes Gesicht, aus dem plötzlich Leidenschaft und Glück hervor brechen.

Die nette Komödie mit kleinen humorigen Randbemerkungen über das alltägliche Leben mit Stadt-Land-Hintergrund war in Schweden ein guter Erfolg, aber in Deutschland werden wohl nicht wieder eine Millionen Zuschauer zusammen kommen.

http://www.das-grab-nebenan.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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