Sylvia

GB 2003 (Sylvia) Regie: Christine Jeffs mit Gwyneth Paltrow, Daniel Craig, Jared Harris 110 Min.

Das schwierige und ergreifende (Liebes-) Leben der Poetin Sylvia Plath (Gwyneth Paltrow) und ihres dichtenden Gatten Ted Hughes (Daniel Craig). Eine überraschend gute Paltrow gibt der empfindsamen Figur eine faszinierende Zerbrechlichkeit und der Kampf um ein gemeinsames Leben erschüttert ebenso wie das Ringen um eigene Kreativität. Dass die große Kunst der Plath nur im größten Leid entstand, ist ein Klischee. Doch in diesem Film überzeugt es.

Sie waren ein unzertrennliches Paar, obwohl seine Affären tief in ihr Herz schnitten: Die amerikanische Sylvia Plath und der Brite Ted Hughes. Zu kämpfen hatte die Poetin nicht nur mit Eifersucht, auch geriet sie immer wieder auf das kreative Abstellgleis der Ehefrau eines erfolgreicheren Dichters. Das führt zu einer selbstzerstörerischen Unsicherheit. Erst wirft sie Ted aus der gemeinsamen Wohnung, dann zerbricht sie an der Einsamkeit und bringt sich Ende 1963 in London um. Ihr letztes Buch "Ariel" wird posthum zum Erfolg, sie feiert die Welt zu spät.

Dieser wunderbare Film ist nicht nur ein gefundenes Fressen für Literaturfreunde. Grandiose Bilder nehmen mit wie die Brandung beim offenen Haus am Strand. Enge, dunkle Wohnungen hegen ihre Perspektive, ihren dunklen Verdacht. Starke Gesichter halten den gewaltigen Gefühlen gerade so stand. Besonders  quälend der Rhythmus immer wiederkehrende krankhafte Eifersucht getriebene Bitterkeit im Gesicht. Dabei verhinderte Frieda Hughes, Sylvia Plaths Tochter, dass auch nur ein geschriebenes Wort ihrer Mutter im Film zu hören ist.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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