Stürmische Zeiten

What Girls Learn

USA 2001. Produktion: Showtime, Paramount Pictures. Produzent: Scott Bakula, Tom Spiroff. Regie: Lee Rose. Buch: Karen Leigh Hopkins nach dem Roman von Karin Cook. Kamera: Malcolm Cross. Musik: Velton Ray Bunch. Schnitt: Peter V. White. Darsteller: Elizabeth Perkins (Francis), Scott Bakula (Nick), Alison Pill (Tilden), Margo Martindale (Lainey), Tamara Hope, Kyle Schmid, Sarah Gadon. 110 Min. FSK: ab 12. Verleih: Paramount Home Entertainment.

Die jungen amerikanischen Teenager Tilden und Lainey bilden mit ihrer eigenwillige Mutter Francis (Elizabeth Perkins) eine traute, lebenslustige Frauenriege. Sie erleben fröhlich die Pubertät, verpassen zwar den Aufklärungsfilm der Schule, doch um sie herum pflanzt sich die Natur eifrig fort. Der Umzug zu Nick (Scott Bakula), dem neuen Freund der Mutter, weckt Widerstände und Eifersucht in den Mädchen. Als bei Francis dann noch Brustkrebs festgestellt wird, bringen auch die ersten erste Liebesgeschichten mit zwei Jungen keinen Trost. Nach langem Abschied von der sterbenden Mutter ist bei den Töchtern eine Annäherung zu Nick nur im Ansatz erkennbar.

Mit viel kalkuliertem Sentiment erfüllen "Stürmische Zeiten" die Erwartungen an das Genre des rührseligen Frauen- und Mädchenfilms. Anfangs veralbert die Fernsehproduktion noch den allzu bereitwilligen Tränenfluss der drei Frauen anläßlich einer TV-Schmonzette. Später rührt man selbst was das Zeug hält. Wer nicht zum sentimentalen Zielpublikum gehört, wird die zwei Stunden geballten Leiden und Leben nur schwer ertragen. Das Gegeneinander von pubertärer Veränderung der Mädchenkörper, dem Wachsen der Brüste, und Brustamputation der Mutter bewegt sich hart an der Grenze des Zynismus.

Trotz dieser Strapazierung des Melodramatischen bleiben die "Stürmischen Zeiten" langatmig, vor alles das unausweichliche Auf und Ab des (Film-) Lebens, der Glücksmomente und Schicksalsschläge mit durchgehend trauernden Musik erweist sich als ermüdend. Lee Rose leistete eine ordentliche Inszenierung, bei der Elizabeth Perkins als eigenwillige Mutter die mit Abstand interessanteste Rolle spielt. Scott Bakula als der stille und liebevolle neue Mann Nick bleibt ebenso uninteressant wie die beiden sehr passiven Mädchen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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