Street Fighter - Die entscheidende Schlacht

USA 1994 (Street Fighter) R+B: Steven E. de Souza, 100 Min.

Dies ist ein seltsamer Film nicht nur, weil die Vorlage das Videospiel "Street Fighter II" war, und dessen Hersteller an der Produktion beteiligt war. Die Action-Abenteuerchen der circa zehn Hauptfiguren purzeln so durcheinander, daß sofort das Argument "schlechtes Drehbuch" auftaucht. Doch dies war zwar Steven de Souzas erste Regie, aber durch zwölf Drehbücher der ersten Kategorie - unter anderem "Beverly Hills Cop", "Stirb langsam", "Nur 48 Stunden" und "Die Flintstones" - machte er sich zur Hollywood-Größe. Nun bin ich kein Video-Spieler, vielleicht ist das ein Grund für mein Unverständnis gegenüber dem Film.

Denn nett ist höchstens, wie dreist plakativ Elemente der "Realität" in dieser zukünftige Spielhandlung verwurstet werden: Jean-Claude Van Damme sieht man als Leiter einer asiatischen AN-Truppe (mit so blauen Helmen, daß die politische Implikation überdeutlich ankommt). Der belgische Kickboxer sieht aus und spielt den Offizier Guile wie Big Jim, eine dieser früheren Plastikfiguren, bestehend aus Muskeln und einem boxfähigen Arm.

Zur Rettung der Menschheit und einem Haufen von Geiseln geht es gegen den wahnsinnigen Dschungelherrscher Bison. Eine banal-bizarre Mischung aus Brandos Kurtz, Adolfs Hitler und Lynchs sadistischen Wüsten-Tyrannen.

Da die anderen Handlungsstränge selbst im Film nur vollkommen unrealistisch zusammenfinden, soll niemand von einem ernsten Kritiker den Nachvollzug verlangen. Wie gesagt, die Dreistigkeit der dramaturgischen Unzulänglichkeiten macht "Street Fighter" fast wieder interessant. Außerdem ist das Staunen über Diskussionen wie in guten alten Literatur-Film-Zeiten zu vermelden: Sind die Figuren gut getroffen? Wohlgemerkt: nach dem Vorbild eines Videospiels!Im ernsten Kulturteil gilt es noch, Raul Julias Auftritt als Diktator Bison als seinen letzten Film vor dem Krebs-Tod zu vermelden.

Anderswo gelesen: [Trivia: Edward Pressman, who was a producer for STREET FIGHTER:THE MOVIE, also produced THE CROW. I'm sure he doesn't want to beremembered for films that have actors die before the movie's release, but I'm afraid he's stuck with the stigma now.]


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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