Stellas Groove

USA 1999 (How Stella got her Groove back) Regie Kevin Rodney Sullivan, 124 Min.

Und jetzt atmen wir gaaanz langsam aus. Wir entspannen uns, die nächsten zwei Stunden wird nichts Aufregendes passieren: Die Karrierefrau Stella (Angela Bassett) steht an der Börse ihren Mann. Ansonsten ist sie einsamer Single und widersteht den Kuppelversuchen ihrer nervigen Freundinnen. In der Woche Jamaica (Ballermann für Reiche) trifft sie das knackige Jüngelchen Winston. Die Romanze folgt unweigerlich ebenso das große Problem. Als beide ihren Job verlieren, kommen sie ihren Träumen näher.

Eine entspannende Mischung aus Soul und Reggae, eine hochgestylte Nichtigkeit, deren klebriger Soundtrack konstant auf Rührung macht und darin unleugbar der Nachfolger von "Warten auf Mr. Right" (Waiting to exhale) ist. Das auf ein nicht vorhandenes Publikum maßgeschneiderte Filmchen ist eine Soloshow für Angela Bassett. Sie hat ihr besonderes Können in John Sayles Frauendrama "Passion Fish", als "Vampire in Brooklyn" und im Science Fiction "Strange Days" gezeigt. Damit verdiente sie sich die langen Aufnahmen und die totale Präsenz in diesem Film.

Und sie ist die ideale Besetzung beim einem Märchenfilm für die Frauen der schwarzen Mittelklasse. Welche schwarze Mittelklasse? Genau das ist das Problem: Die gibt es in den USA, aber in Deutschland nicht. Und so ist der Film bei uns auch reichlich deplaziert. Mal sehen, wie der Verleiher diese unmögliche Mission verkaufen will. Vielleicht mit Whoopy Goldberg, die einen beschränkten Auftritt als Ulknudel hat.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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