ghj-logo

Starkey

GB 1997 (Divorcing Jack) Regie David Caffrey, 110 Min.

Daß dieser Film nicht einschlug wie eine Bombe lag einerseits nur am schwachen Marketing. Andererseits jedoch ist es erstaunlich, daß die ungewöhnliche und mutige Geschichte zum Nordirland-Konflikt keinen Groß-Skandal verursachte. Denn "Starkey" ist ebenso kompromißlos wie seine gleichnamige Hauptfigur. Der Journalist Dan Starkey (David Thewlis) liebt das rücksichtlos spitze Wort ebenso wie den Alkohol und die große Literatur der Iren. Das paßt nicht so ganz in die offiziell betont hoffnungsvolle Atmosphäre in Belfast vor der Wahl.

Ein Seitensprung Starkeys im Partyrausch sorgt nicht nur für den endgültigen Rauswurf bei seiner Frau. Auch die reizvolle Nachtbekanntschaft Margret macht Schwierigkeiten: Sie liegt morgens blutig ermordet im Bett. Während Starkey nun einen amerikanischen Journalisten durch den nordirischen Wahlkampf führt, muß er die Mörder finden, bevor die Polizei auf seine Spur kommt. Dabei steht er zwischen den Fronten des immer noch flammenden Bürgerkrieges, denn Margret war die Ex-Freundin des Staatsfeindes Nr.1. Ihre letzten Worte und einzigen Hinweise lauteten "Divorcing Jack".

"Starkey" vergnügt sich an den schrägen Seiten des Lebens in Irland bis eine packende Spannung die Story übernimmt. Sowohl der Ami-Journalist als auch eine schlagkräftige Nonne (Rachel Griffiths) geben der Recherche zusätzlich Schwung und Spaß. Ein absurder Mordsspaß zeitweise. Der unbedingt sehenswerte Film ist dramatisch, politisch und komisch. Eine ernste Satire mit makaberen Momenten. David Thewlis (vor allem bekannt aus "Nackt", DNA, Sieben Jahre in Tibet, Dragonheart) scheint die Rolle Starkeys auf den Leib geschrieben zu sein. Da aber schon das zentrale Wortspiel um den Originaltitel "Divorcing Jack" unübersetzbar ist, bleibt fraglich, wieviel Qualität die Synchroversion vernichtet.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo