Sliver

USA 1993, (Sliver) Regie: Philip Noyce, 106 Min.

Eine Frau allein in ihrem Hochhaus-Apartment, verängstigt durch mysteriöse Todesfälle genau von ihrem Balkon, bedroht durch seltsame Ereignisse - das gab es schon einmal als spannenden Fernsehfilm, als Kunstfilm ("Ein kurzer Film über die Liebe") und baute immer auf Klassiker der Filmgeschichte auf ("Das Fenster zum Hof", "Peeping Tom"). Nirgendwo besser konnte sich zeigen, wie eng, das Sehen im Kino mit dem Voyeurismus verbunden ist.

Nun in den Neunzigern wird Carly Norris (Sharon Stone) bedroht und die Beobachtungsmaschinerie ist auf dem Höhepunkt der technischen Machbarkeit: Zeke Hawkins (William Baldwin) verfolgt mit versteckten Kameras und Mikrophonen auf seinen Bildschirmen alle Wohnungen der Gebäudes mit dem Namen Sliver. Der Film "Sliver" räubert dabei nach einhelliger Meinung zusammenhanglos die Thematik des Voyeurismus und verfällt plattem, schlecht konstruiertem Sex and Crime. Regisseur Philip Noyce ist zwar für extrem spannende Geschichten bekannt ("Todesstille", "Blinde Wut"), enttäuschte aber schon mit seinem letzten Werk "Patriot Games" schwer, so daß auch "Sliver" mit der nicht sonderlich guten Schauspielerin Sharon Stone, die hochgeschaukelten Erwartungen kaum erfüllen wird. Stone als Hauptdarstellerin soll natürlich mit den Reizen von "Basic Instinct" locken, bei dem übrigens auch Joe Eszterhas das Buch schrieb. Er gewann sein Renommee zusammen mit Costa-Gavras durch Polit-Thriller. Auch die Vorlage stammt von einem bekannten Mann: Ira Levin, der auch "Rosemary's Baby" schrieb - sie wurde allerdings stark verändert. Neben Sharon Stone und William Baldwin spielen Tom Berenger, Martin Landau und Polly Walker. Vilmos Zsigmond führte die Kamera.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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