Sin Eater - Die Seele des Bösen

USA 2003 (The Sin Eater) Regie Brian Helgeland mit Heath Ledger, Shannyn Sossamon, Mark Addy 102 Min. FSK ab 16

Der blonde Schönling Heath Ledger war vor kurzem noch "Ritter aus Leidenschaft", ein Popstar im Mittelalter. Jetzt spielt er im modernen New York einen langhaarigen und ernst dreinblickenden Model-Priester, der altmodischen Riten und Exorzitien anhängt. Was wie ein runderneuertes Omen beginnt, überrascht als raffinierte Variante des katholischen Sündenerlasses.

Als das älteste Mitglied seines Ordens der Karolinger in Rom umgebracht wird, entdeckt Alex (Heath Ledger) aramäische Schriftzeichen bei Kopf und Fuß der Leiche. Der detektivische Priester findet heraus, dass ein Sündenträger am Werk war. Jemand, der einspringt, wenn die Kirche die letzte Salbung und damit - so glauben es die Gläubigen - den Weg in den Himmel verweigert. Dieser Not-Ablass scheint eine mächtige Aufgabe und ein florierendes Geschäft zu sein, doch der Sünderträger (Benno Führmann) ist nach Jahrhunderten müde und versucht Alex mit dem Angebot, sein Nachfolger zu werden. Der einst zu orthodoxe Kirchenmann, der Exorzist vom Kirchen-SEK erkennt die Unterlassungen seiner Glaubenbrüder und ringt mit Zweifeln...

Die Produktion des Werbespezialisten Michael Kuhn (C&A) arbeitet mit den Werkzeugen des okkulten Horrors: Dunkle Räume, unheimliche Stimmen, Schreckmomente, geheimsinnige Sprüche. Dauernd schleichen sich Gestalten an und oft sind sie nicht geheuer. Doch hinter diesen eher lahmen Standards taucht plötzlich eine Ungeheuerlichkeit auf: Da müssen Gläubige vom Erz-Feind der Kirche gerettet werden, weil das eigene System versagt! Dieses durchaus spannende und gemeine Spiel mit dem Konzept der Sünde bietet in den eindrucksvollen Kulissen des Petersdoms mehr Denkfutter als man von diesem Genre erwartet. Zudem wurde es vom dem Team der "Ritter aus Leidenschaft" - Produktion, Regie, Schauspiel - sorgfältig inszeniert. So könnte es im Kino zum Konvent aus Horror-Jüngern und Tiefsinnigeren kommen.

http://www.sineater.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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