Signs and Wonders

Fr 2000 (Signs and Wonders) Regie Jonathan Nossiter, 108 Min.

Zeichen und Wunder geschehen vielleicht noch irgendwann. Aber für den amerikanischen Großhändler Alec, der in Athen seinen Geschäften und Affären nachgeht, geschehen nur noch Zeichen und Unfälle ...

Nach dem Ende einer Affäre mit der Angestellten Katherine (Deborah Kara Unger) scheint für Alec Fenton (Stellan Skarsgärd) und seine Frau Marjorie (Charlotte Rampling) wieder alles in Ordnung zu sein. Doch beim nächsten An-Zeichen eines gelben Schals gibt es ein Wiedersehen und einen Rückfall mit Katherine (Deborah Unger). ÝDer zutiefst getroffenen Marjorie (Rampling ist hier großartig) reicht es und sie läßt sich auf ihre Gefühle zu den griechischen Künstler und Politiker Andreas Thimis (Dimitris Katalifos) ein.Während die beiden eine ernsthafte und innige Beziehung eingehen, irrt Alec als alberner Clown von einem Mißverständnis zum nächsten.

Charlotte Rampling - nach Jahren hier und in Ozons "Sous le sable" mal wieder auf der Leinwand zu sehen - spielt eine betrogene Ehefrau, die, nachdem sie zum zweiten Mal hintergangen wurde, mit bewundernswerter Stärke ihr eigenes Leben in die Hand nimmt. Der Ehemann hingegen macht sich mit seiner Fixierung auf vermeintlich bedeutungsvolle Zeichen völlig zum Idioten. Mal folgt er dem knallgelbem Halstuch der Geliebten, dann glaubt er, ein kanariengelber Anzug käme von seiner Ex-Frau. Die direkten Gefühle bleiben vor allem bei Alec verdeckt. So wie die viele Motive aus Alice im Wunderland nur Schlüssel anbieten. Das Ende wird jeden überraschen.

Die ungewöhnlichen Standpunkte, von denen aus diese seltsam verspielte Geschichte erzählt wird, sind auf den Einsatz digitaler Videokameras zurückzuführen, die der Experimentierfreude entgegenkommen. Für die Qualität der frische, keineswegs einlullenden Bilder zeichnet Yorgos Arvanitis, der auch alle Filme von Theo Angelopoulos brillieren ließ. Nur schade, dass die zeitweise grobkörnigen Bilder noch mehr irritieren als der bewußt verstörend eingesetzte Sound. Aber immerhin ein Ansatz modernen Kinos.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo