Shrek

USA 2001 (Shrek) Regie Andrew Adamson, Vicky Jenson, 90 Min. FSK ab 0

Hurra! Endlich ist er da, der gar nicht liebliche Anti-Disney. Mit frechem Witz, modernster Digitalanimation und kecker Story sorgt "Shrek" für einen fröhlichen, bunten Paukenschlag in Sachen Trickfilm. Der Nachfolger von "Antz" begeistert als tollste Kinder-, besser: Jugend-, schönste Liebes- und witzigste Abenteuer-Animation seit langem.

Es war einmal eine liebliche Prinzessin ... - Pustekuchen: Der grüne Held Shrek wischt sich mit diesem Märchen direkt den Hintern ab, duscht im Schlamm und dreht sich aus Ohrenschmalz ein Kerzchen für das Abendmahl. Apropos Schmalz: Auch jeden Ansatz zum Gesang würgt das sympathische Monster namens Shrek ab. Es ist ein Oger, und weil die Menschen ihn wegen seines groben Äußeren immer vorschnell verurteilen, zog er sich in die Einsamkeit zurück. Nach heftiger Widerstand wird ein sprechender Esel Shreks treuer Gefährte. Donkey ist eine Quasselstrippe mit kurzen Beinen und langen Ohren.

Für den zu kurz gekommenen Märchenhasser Lord Farquaad rettet nun das gutherzige Monster eine Prinzessin vom Drachenschloss. Fiona ist jedoch erstmal beleidigt, denn als richtige Prinzessin erwartet sie einen edlen Ritter und einen heißen Kuss. Keinen Oger mit sprechendem Esel. Doch da gibt es noch ein Geheimnis und einen Fluch ...

Ein Feld mit Sonnenblumen zeigt die Herkunft vom "Zauberer von Oz". Doch dieser Spaß nimmt nicht den Weg zu braver Moral und aufbauenden Lebenslehren. Quicklebendig und zeitgemäß geht es ans Parodieren, Zitieren und durch den Kakao ziehen. Da werden in der romantischen Szene Kröte und Schlange zur Luftballons verwandelt. Ein liebliches Vogelduett endet mit lautem Knall und nahrhaftem Vogelkinder-Omlett. In die Kategorie "ausgewachsene Scherze" gehört auch der französelnde Robin 'ood, dem erst ein paar Matrix-Kicks das vorlaut balzende Maul stopfen. Ein menschenleeres Schloss, das als Disneyland daher kommen will, ist ein besonders raffinierter Spaß im Film des Disney-Konkurrenten DreamWorks.

Mit respektlosen Scherzen in jeder Preisklasse bringt "Shrek" frischen Wind in den Kinderfilm. Die avancierte Animation steht der Geschichte sehr gut: Shrek sieht besser aus als die digital gezeichneten Menschen. Mit Ausnahme Fionas, bei der das Team von "DreamWorks" zeigt, was heute schon an lebensnaher Computeranimation möglich ist: Glänzendes Haar ist ihr ebenso gegeben wie eine nuancierte Mimik, kräftige Fingernägel und eine gute Verdauung. Im Original sind die Stimmen von Mike Myers (Shrek), Cameron Diaz (Fiona) und Eddie Murphy (Donkey) zu hören. Bei uns übernehmen Sascha Hehn und Esther Schweins die Rollen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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