Showgirls

USA 1995, Regie Paul Verhoeven, 131 Min.

Ein naives, anscheinend unerfahrenes Landei wird direkt bei ihrer Ankunft in Las Vegas ausgeraubt und startet bei Null einen rasanten Aufstieg von einer billigen Striptänzerin zur "Göttin" einer großen Revue. Ob auf dem schmierigen Boden einer Nacktbar oder dem glänzend-glatten Parkett - die Frauen dieses Films machen alles mit ihrem Körper. Sie tanzen, präsentieren und verkaufen sich, sie setzen die Füße ebenso ein wie die Ellenbogen.

Nur die aggressive Kampagne um die Einstufung als "Nur-Erwachsenen-Film" (NC-17) in den USA lenkt davon ab, daß die Oben-Ohne-Nummer von Verhoeven ("Türkische Früchte", "Total Recall", "Basic Instinct") ein banales Filmchen mit flachen Figuren nach bekanntem Schema darstellt. "Showgirls" ist bis auf die übliche Erfolgsgeschichte überhaupt nicht dramatisch, da der Film die angeprangerte Bloßstellung der Körper, die seine Heldinnen erleiden, von Anfang an selber betreibt. Die Tanzszenen bieten ein verbissene Mischung aus Karate und angestrengtem Sex. Daß die Showgirls sowohl im Revuepalast als auch im "Chetah" mit Show-Affen gleichgesetzt werden, bringt einen der wenigen zynischen oder entlarvenden Momente, die zum Beispiel bei Robert Altman durchgehend selbstverständlich wären. Joe Eszterhas zählt seit "Showgirls" endgültig nicht mehr zu den besseren Drehbuchautoren. (Dann muß der Kritiker auch nicht immer wieder den komplizierten Namen kontrollieren.)


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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