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Shakespeare in Love

USA/GB 1998 (Shakespeare in Love) Regie John Madden, 123 Min.

Dreizehn Nominierung für die Oscars zum Filmjahr 1998! Vom Besten Film über die Beste Darstellerin in der Hauptrolle, den Besten Nebenrollen, bis zu Ausstattung, Kostüme und Regie. Da muß tatsächlich etwas dran sein an diesem Film. Und drin ist alles, was man sich vom Kino wünscht: Große Leidenschaften, Witz, eine raffinierte Geschichte, etwas Bildung (!), schöne Liebende und einige Überraschungen.

Bei Shakespeare ist es ja nicht schwer, all diese dramatischen Rohstoffe zu finden. Etwas über die vielbeschriebene Lebenslegende des größten Dramatikers zu zeigen ist da eher heikel. Die Autoren Tom Stoppard ("Rosenkrantz und Güldenstern") und Marc Norman verknüpften geschickt beides. Sie erzählen respektlos phantasievoll von der Entstehung der bekanntesten Bühnenromanze "Romeo und Julia", steigern diese jedoch noch, indem in den Kostümen der unglücklich Verliebten ein anderes Paar steckt, das die Gesellschaft trennen will. Doch zurück zum Anfang:

Der junge Dichter Will Shakespeare (Joseph Fiennes) läuft mit Schreibhemmungen durch ein pitoresk altertümliches London. Er klaut sich nicht nur hier und da Ideen bei Kollegen für seine nächsten Stücke. Vorher raubten seine Verse der jungen Frau Viola (Gwyneth Paltrow) das Herz, die sich bald als Jüngling verkleidet im Theater "The Globe" für die Rolle des Romeo vorstellt. Dieser Geschlechterwechsel fällt nicht auf, weil damals alle Frauenrollen von Männern gespielt werden mußten und weil es der Film halt so will. Bald entflammt eine poetische Liebe zwischen Will und Viola, die allerdings standesgemäß einen Adeligen heiraten muß. Nach vielen Schwierigkeiten kommt es bei der Uraufführungen von "Romeo und Julia" zum funkensprühenden Zusammenfall von Theater und Wirklichkeit. Eine tolle Story, deren Erfolg auch ohne das Gerücht gesichtert ist, daß es zwischen Paltrow und Fiennes bei Dreh gefunkt haben soll. Bei den vielen prägnanten Nebenrollen sieht man Judi Dench nach "Mrs. Brown" erneut als britische Königin unter der Regie von John Madden.

Der Regisseur erzählt uns die Liebe des Dichters als flotte und romantische Komödie voller Insiderscherze aus dem Werk des größten Dramaturgen und voller unzeitgemäß moderner Bemerkungen, die auch dem nicht so belesenen Publikum von heute Zucker geben.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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