Screamers - Tödliche Schreie
Kanada 1996 (Screamers) Regie Christian Duguay, 105 Min.
Vier Personen stehen sich in einem Raum gegenüber. Sie beobachten einander mißtrauisch: Wer von ihnen ist eine Maschine? Der abgebrühte Zuschauer fragt gar: Ist überhaupt ein Mensch dabei?
Die Situation ist Philip K. Dick pur. "Der Blade Runner" aus der Story "Do Androids dream of electric sheep?" rätselte immer wieder, ob er nicht selbst einer der Replikanten ist, die er jagen soll. Der Bauarbeiter Quaid muß sich in "Total Recall" zwischen zwei gänzlich verschiedenen Realitäten und Identitäten entscheiden.
Nun finden wir in der Zukunft des Jahres 2078 auf Sirius 6B den Kalten Krieg (der 1952 entstandenen Geschichte) wieder. In dem Kampf zwischen dem Bergbau-Unternehmen (mit dem sozialistisch angehauchten Namen New Economic Block) und den ökologisch bewußteren Truppen der Alliance setzten letztere die mörderischen Screamers (Schreier) ein: Kleine, fliegende Kreissägen rasen durch die Erde und legen Feind und Bodenkrieg flach. Auch der Rest ist durch atomare, biologische und chemische Waffen verwüstet, als sich Colonel Hendricksson (Peter Weller) mit einem kleinen Trupp zu privaten Friedensgesprächen aufmacht. Sie begegnen immer neuen Evolutionsstufen der Screamers, die sich rasant selbständig entwickeln. Bald müssen sich die letzten ihrer Art auf Sirius der Frage stellen, ob unter ihnen nicht schon ein Mensch gewordener Screamer ist.
Nun erleiden die Geschichten des verstorbenen, indianischen Autors Philip K. Dick oft traurige Verwertungen. Doch selten wurde eine Story so billig verkauft. Schreien und Heulen werden die Kenner von Dicks Ideen. Die Literaturverfilmung zeigt sich an seitenweise Text zu Beginn des Films. Auch später wird mehr erklärt als gehandelt. Ein sehr einfacher Plot stolpert mit schwachen Akteuren durch trostlose, nur gewollt futuristische Kulissen. Die veralteten Ideen locken höchstens mit politisch-musealem Reiz. Etwas feige wurde die Story von der Erde ins All verlegt. Daß Menschen sich durch Liebe und Mord auszeichnen, bleibt als Fragment einer Evolutionskopie übrig.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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