Schlaflos in New York

USA 1999 (The Out-of-Towners) Regie Sam Weisman, 91 Min.

"Just like starting over" trällert John Lennon zu Anfang. "Fangen wir noch mal neu an" heißt das für das Ehepaar Henry und Nancy Clark (Steve Martin, Goldie Hawn), wobei die Betonung auf "noch mal" und nicht auf "neu" liegt.

Der Midlife-Krisen-Film stolpert äußerst unoriginell herum. Schon das rat- und themenlose Elternpaar nach dem Weggang der Kinder wirkt im Kino so unendlich unspannend wie halt solche jahrzehntelangen Beziehung leider oft sind.

Als der Werbemensch Henry zudem arbeitslos wird - mit viel Stil und Luxus selbstverständlich -, geht es gemeinsam nach New York zur Bewerbung um eine neue Stelle. Eine ganze Reihe von Mißgeschicken wie aus dem richtigen Drehbuch entledigen die Clarks aller Habseligkeiten und verschaffen ihnen eine Odyssee nach und durch New York. Geld-, karten- und hotellos landen sie für einen warmen Kaffee in einer Selbsthilfegruppe sexuell Abhängiger, ein angebliches Aspirin lässt Henry im Central Park "Hair" nachspielen.

Der Remake einer Komödie mit Jack Lemmon und Sandy Dennis aus den Siebzigern ist vor allem eines: Nicht komisch! Die wenigen Scherze kommen überzogen und schlecht getimt daher. Der nervige statt komische Klamauk schlägt schmerzlicher zu als Peter Steiners Komödien-Anstaltl. Das ist schlimmer als die mittelmäßigste Midlife-Krise, das ist schon gerontologischer Humor. Goldie verbraucht Weichzeichner im Zehnerpack und Steve Martin enttäuscht seit "L.A. Story" nur noch. Da waren die beiden in "Housesitter" noch erträglicher. Auch das uninspirierte New York-Sightseeing in "Schlaflos" ist nicht überzeugend.

Bis auf eine Ausnahme: "The Return of Fawlty Towers"! John Cleese übernimmt zwanzig Jahre nach der BBC-Serie "Fawlty Towers wieder einen Portiersjob und ist als heimlicher Transvestit Mr. Mersault der einzige Lachreiz in diesem Film. Dafür aber dann auch gleich ein sensationeller!

 

Der Soundtrack


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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