Schicksalsspiel (ARD)

BRD, Regie Bernd Schadewald

Von Günter H. Jekubzik

Woche für Woche tragen sie ihre 'Schicksalsspiele' aus, die Vereine und ihre Fans. Daß die umkämpften Ränge dabei nur Nebenschauplätze des großen Spiels mit dem Namen Leben sind, erzählten in Bernd Schadewalds Film die Fans von Hansa Rostock und FC St. Pauli in vielen dokumentarischen Interviews. Dieses Bemühen um Authentizität zeichnete auch die Spielfilmszenen aus: Die Jungens bei Auswärtsspiel in Rostock, die 'Heimmannschaft' der Ossis, die Suche nach 'Spaß', auch wenn es ein blutiger Spaß wird.In dieses Milieu setzte Bernd Schadewald, der schon mit dem Sechziger-Jahre-Spaß "Schuld war nur der Bosanova" begeisterte, eine moderne Romeo und Julia-Romanze. Die Balkon-Szene mit dem Hamburger Roland und der Rostocker Conny bot zwar keine Nachtigall, dafür das Rufen von Connys Vater, dem Kneipier.

Hier kämpften nicht die alten Familien von Verona, hier schlugen sich die Fan-Gemeinschaften, hier trafen platte Ost-West-Vorurteile aufeinander. Schadewald gab sich Mühe mit seinen Figuren aus der Nordkurve, zeigt sie aber nur von einer Seite. Allein Rolands eifersüchtiger Freund Manni bekam mit der angedeuteten einsamen Kindheit etwas mehr Hintergrund. Trotzdem ein lebendiger, frischer Auftakt zur interessanten ARD-Reihe "Wilde Herzen".


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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