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Scarfies
Scarfies
Neuseeland 1999. Produktion: Nightmare Productions. Produzentin: Lisa Chatfield. Regie: Robert Sarkies. Buch: Robert Sarkies, Duncan Sarkies. Kamera: Stephen Downes. Ausstattung: Gaylene Barnes. Schnitt: Annie Collins. Darsteller: Scott (Neill Rea), Emma (Willa O'Neill), Alex (Taika Cohen), Graham (Charlie Bleakley), Nicole (Ashleigh Seagar), Eindringling/Kevin (Jon Brazier). 94 Min. FSK: ab 12 beantragt. Verleih: Highlight.
"Scarfies", so nennt man im neuseeländischen Slang die Studenten der Universität von Otago - nach eigenem Bekunden die südlichste Hochschule der Welt. Auch dort läuft die Suche nach einer Wohnung vertraut ab: Eine verlassene, heruntergekommene Villa ist ideal, weil sie keine Miete kostet. Selbst der Stromanschluß wurde noch nicht gekappt. Fünf Studenten richten sich ein und entdecken erst spät die Marihuana-Plantage im Keller. Ein paar Wortwechsel weiter ist das Zeugs gerodet und verkauft. Der Gewinn finanziert einen bescheidenen Luxus (hervorragende Ausstattung: Gaylene Barnes), denn die absoluten Anfänger mußten Lerngeld zahlen. Als jedoch ein Besitzer der einträchtigen Pflänzchen auftaucht, eskaliert das Vergnügen. Er wird gefangen und gefesselt, vor lauter Panik greifen die Studenten sogar zu Folter und Mord, um sich Leben oder zumindest ihre Straffreiheit zu erhalten. Während der Eindringling vom Keller aus seinen Psychoterror startet, beobachten die anderen Eindringlinge ihn mit einer Kamera, spielen gar Videospiele mit Elektroschocks.
Die anfängliche Komödie ist flott auf den Punkt inszeniert und fotografiert. Das lebendige Treiben vertraut zu Recht den fünf jungen Darstellern, findet aber auch immer wieder originelle Blickwinkel (Kamera: Stephen Downe). Thematisch ist das Aufeinandertreffen von naiven Youngstern und professionellen Kriminellen eine gute Mischung aus "Bube, Dame, König, Gras" und "Kleine Morde unter Freunden" - allerdings ohne die heutzutage üblichen Brutalitäten. "Scarfies" geht nicht über Leichen, sondern macht die Extremsituation sowie die Auflösung moralischer Handlungsmaximen zum Thema. Wenn die "Studies" bewaffnet mit Fön und Handbremse zur Tat schreiten oder mangels anderer Mittel Hände und Mund mit Superkleber "fesseln", ersetzt Originalität aufs Positivste die unnötige Gewalt.
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