Sag kein Wort

USA 2001 (Don't say a word) Regie Gary Fleder, 112 Min.

Holterdiepolter geht es durch Psycho-, gängigem Thriller zu ruppiger Action. Da ahnt man gerade noch die Ansätze zu einen guten, packenden Film und deshalb sollen hier doch einige Worte verloren werden.

Ausgerechnet auf dem Weg ins traute Familienglück erreicht Dr. Nathan Conrad (Michael Douglas) der Notruf eines Kollegen. Eine völlig verstörte Patientin braucht den Psychologen und Spezialisten für Teenager-Seelen. Kurz darauf wird Conrads kleine Tochter von brutalen Gangstern entführt: Der Arzt soll der neuen Patientin eine vergessene Zahl entlocken - sonst wird seine Tochter sterben. Während Conrad sich mit der Psyche von Elisabeth Burrows (Brittany Murphy) auseinander setzt, ist seine Frau (Famke Janssen) mit gebrochenem Bein ans Bett gefesselt. Doch irgendwann macht es Conrad wie Mel Gibson in "Kopfgeld": Er dreht das Spiel um, setzt sich mit dem Mädchen ab und stellt seinerseits Forderungen.

Um mit positiven Worten zu beginnen, Gary Fledder ("Denn zum Küssen sind sie da") gelang ein gradliniger Thriller, der allerdings bei der wilden Jagd die Feinheiten einer an sich guten Geschichte aus den Augen verliert. Da macht Conrad mit der hochgradig autistischen und empfindlichen Elisabeth plötzlich Spaziergänge durch die überfüllten Straßen von New York. Und lange verfolgt die toughe Polizistin Sandra Cassidy (Jennifer Esposito) einem Leichenfund bis sich die Geschichten zusammen finden und aus der Parallelmontage Spannung entsteht. Richtig packend war noch die persönliche Konfrontation des Psychologen mit der von Brittany Murphy intensiv gespielten Verstörten. Die Hintergründe eines Traumas, das sich ereignete, als Elizabeth genau in dem jetzigen Alter von Conrads Tochter war, kommen jedoch unter die Räder einer Verfolgungsjagd mit kaum verhüllter Selbstjustiz im Finale. Zumindest der Oberschurke sagt nun kein Wort mehr.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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