Die Spur führt zurück

(The two Jakes) USA 1989, Regie: Jack Nicholson, 137 Min.

"Two Jakes" beginnt mit der unscharfen Darstellung einer scharfen Szene. (Die Zweideutigkeit des Liedtextes "Don't smoke in bed" wird sich erst viel später zeigen.) Nach dem Vorspann sieht man kein Liebespaar, sondern nur dessen Reflexionen in der Linse einer Fotokamera. Alles klar: Jack Gittes, der Privatdetektiv, sammelt wieder Belastungsmaterial für Scheidungsfälle. Denn eigentlich begann alles viel früher, vor elf Jahren mit Roman Polanskis "Chinatown". Und nun, 1948, wiederholt sich in Los Angeles die Geschichte: Jack Gittes hat einen einfachen Fall, doch der Klient Jake Berman erschießt seinen Rivalen, als er ihn mit Mrs. Berman erwischt. Für Gittes wird aus dem Fall wieder eine Falle. Die Zusammenhänge sind kompliziert, nicht nur für den lakonischen, müden Schnüffler mit der Narbe in der Nase. Ohne Kenntnis von "Chinatown" sind die Zuschauer bei der Spurensuche in der Vergangenheit wohl hoffnungslos überfordert.

Es ist schwer zu entscheiden, ob die Unklarheit der Hinweise und der träge Ablauf auf ein Prinzip oder ein Versagen zurückzuführen sind. Melancholisch und rückblickend wie die Figur des Jack Gittes wirkt der ganze aufwendig stilisierte Film, der eine lange umständliche Entstehungsgeschichte hat. Eindrucksvoller als dessen Darsteller (und Regisseur) Jack Nicholson spielt Harvey Keitel den Jake Berman, als dessen privater Fall sich der große Komplott letztendlich herausstellt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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