Die Seifendiebe

(Ladri di saponette) I 1988, Regie, Buch und Darsteller: Maurizio Nichetti, 93 Min.

Ein Regisseur wird anläßlich der Ausstrahlung seines Films "Die Seifendiebe" ins Fernsehstudio eingeladen, um intelligent zu schweigen. Schon erste kleine Unfälle Nichettis mit Farbtöpfen und zerrissenen Jakken erinnern an Chaplin. Da der Regisseurs des Films im Film auch der Regisseur des Films und ein italienischer Komiker ist, läßt sich noch viel slapstick-artiger Humor genießen.Aus der üblen Zerstückelung des Film im Film durch Werbeeinblendungen (Kommerz-TV sei dank) ergibt sich weiterer, tiefsinnigerer Witz. Zuerst vermischt sich die Ebene der schwarz/weißen Hommage an den Neorealismus -Ladri di biciclette/saponette- mit der bunten und dümmlichen Werbung. Blicke gehen aus dem Fernseher ins Wohnzimmer und die gestylte Bikinifrau sorgt im brotlosen Leben der italienischen Nachkriegsfamilie für Verwirrung. Als ihm die Unordnung zuviel wird, begibt sich sogar Nichetti in seine eigene Geschichte, um das melodramatische Ende zu retten. Allerdings vergrößert er nur das Chaos und wird schließlich ins Gefängnis gesetzt.Die hervorragende Idee des Wechsels zwischen den Filmwelten sorgt für humorreiche Unterhaltung. Nebenbei ist Wissenswertes über das Verhältnis von Fernsehen und Kino zu erfahren, wenn es einem nicht wie der fernsehenden Familie geht, die von den "Seifendieben" nichts mitbekommt: Der Junge schläft, Vater liest Zeitung und Mutter telefoniert oder ißt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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