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Das serbische Mädchen

BRD 1990, Buch u. Regie: Peter Sehr, 90 Min.

Reichlich naiv verläßt sich die junge, schwangere Dobrila Jugoslawien, um ihren Freund Achim in Hamburg zu suchen. Reichlich naiv ist auch die Reihe von Begegnungen mit Muster exemplaren deutscher Ordentlichkeit, Bürokratie und Ausländer feindlichkeit in diesem modernen, deutschen Wintermärchen. Die Riesensammlung der nicht unbegründeten Vorurteile enthält auch die Unsensiblen, die Autobahnrowdies (in einer Slap stick-Einlage) und häßlichen Reichen.

Die Reise in das Herz des deutschen Wesens nach einer Erzählung von Siegfried Lenz wird allein durch die Darstellerin Mirjana Jakovic zusammengehalten. Ihr Gesicht, das die sensiblen und herzlichen Empfindungen Dobrilas ausdrückt, wird man so schnell nicht vergessen. Doch auch die Arbeit Peter Sehrs überzeugt durch stimmungsvolle Bilder und eine angemessen ruhige Inszenierung. Ein neuer deutscher Film, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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