Roselyne

(Roselyne et les lions) Frankreich 1990, Regie: Jean-Jaques Beineix, 110 Min.

In dem Film einer jungen französischen Größe, Beineix, gibt es, oberflächlich betrachtet, viel Bekanntes. "Roselyne" ist schön und jung, eine Kindfrau, die Thierry dazu treibt, seine Träume zu verwirklichen. Gemeinsam fliehen sie die verständnislosen Autoritäten, um als Löwen-Dompteure ihr Leben zu verwirklichen.Früher hieß das "Betty Blue" und gab sich sehr heiß. Doch heute ist Beineix kaum wiederzuerkennen. Das Suchen der beiden in sich und in die Löwen Verliebten wird in einem einheitlichen Stil, ruhig und ohne extreme Stilisierungen geschildert. Bis auf häufiges Schwenken und Zoomen wirkt alles ruhig bis gemächlich. Auch die Charaktere, ja die ganze Geschichte funktionieren ohne Wahnsinn und Gefühlsausbrüche.Was ohne Manierismen übrig bleibt, sind aber auch nur Klischees einer unverstandenen Jugend, zusammengehalten durch die immer wiederkehrende Spannung um die Szenen im Löwenkäfig. Beineix verschont uns bei den Dressuren vor blutigen Dompteur-Dressings, neue Dimensionen entwickelte Beineix aber nicht, die Kamera bleibt bis auf einige rasante Fahrten vorsichtig hinter den Gittern.Doch Beineix erhält seinen Auftritt in den letzten Minuten. Thierry sagt stellvertretend für ihn: "Ich will tun, was ich will, auf meine Art, sonst gar nicht", und schon wird eine extrem stiliserte und kitschige Abschlußvorstellung inszeniert. Seltsamerweise verbinden sich der eher brave Film mit dem furiosen Finale zu einen versöhnlichen Eindruck.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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