Riekes Wildpferd
Norwegen 1994 (Villhesten) Regie Morten Kolstad, 86 Min.
In ihrem kleinen norwegischen Dorf erntet Rieke mit der Erzählung von einem Wildpferd nur Spott und Gelächter. Die lauten Jungens und selbst die vernünftigeren Erwachsenen glauben ihr nicht. Trotzdem bricht Rieke mit einer neuen Freundin Mona ins Gebirge auf. Mona zog aus der Stadt auf's Land und die schwierige Freundschaft zwischen den unterschiedlichen Mädchen hatte einige Startprobleme. Doch auch eine Gruppe von Jägern ist mit zwei Jungens unterwegs. Da die zur Sicherheit erst einmal erschießen, bangen die Mädchen, ob sie das verletzte Pferd zuerst finden.
Dieses angenehme Erscheinung im Kino verdanken wir einer guten skandinavischen Tradition. Dort gibt es noch Kinderfilme, die wirklich für die Kinder und nicht für die Kinokasse hergestellt werden - ohne unverholenen Blick auf Trends und Verwertung ("Super Mario Brothers" und all die Disneys). Im Vergleich zu vielen amerikanischen Produktionen mit gleichen Elementen Natur, Tiere und persönliche Entwicklung ist "Riekes Wildpferd" angenehm undramatisch. Das große Abenteuer eines Sommers hat viele brenzlige Momente zu bieten und das Leben besteht nicht nur aus einem Problem: Rieke und Mona müssen lernen, sich zu akzeptieren. Jungens und Mädchen brauchen ein gemeinsames Ziel und der von der alleinerziehenden Mutter zu sehr geforderte Runar muß sich im Freundeskreis bestätigen können.
Für Kinder ab sechs Jahren wird das durch Riekes begleitende Erzählstimme verständlich aufbereitet - ganz nebenbei hält so eine Off-Stimme die Produktionskosten auch niedrig. Die Vermutung, daß der Film gezielt die Mädchen in der Pferde-Phase ins Kino locken will, bestättigt sich nicht. Nicht Pferde-Poesie ist zu sehen, der Reiz des Film liegt in eindrucksvollen Landschaften, im Natur-Erleben und der ersten ganz eigenen Schritten der Kinder. Nur die unruhige Improvisation der Musik mit ihren begrenzten Motiven ist dabei störend.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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