Raus aus Amal

Schweden 1998 (Fucking Amal) Regie und Buch Lukas Moodysson, 89 Min.

Das Coming Out in Schweden ist schwer. Einfach weil es draußen so bitterkalt ist. Da müssen sich junge Mädchen auf Partys rumtreiben oder brav zu Hause hocken. Agnes und Elin haben schon mal eines gemeinsam, sie sind genervt von ihrem Nest Amal. Agnes ist das stille Mauerblümchen, witzigerweise als Lesbe verschrien, ohne dass sie so genau weiß, was das bedeutet. Elin nimmt aus Langeweile alles an Tabletten, was in der Hausapotheke zu kriegen ist und kippt noch etwas Alkohol drüber. Agnes nimmt sich auf einer Party aus Verlegenheit den Idioten Johann. Sie merkt zwar schon, dass da was mit der lauten und scheinbar starken Elin ist, traut sich aber nicht. In langen Winternächten dramatisiert Agnes Mutter mit ihrer verlogenen Liberalität die Situation und die beiden Mädchen erkennen, dass es in Amal eine Auszeichnung ist, nicht normal zu sein.

Mit einer äußerst liebevollen und witzigen Zeichnung des Coming Outs zweier junger Mädchen in dem verschlafenen Nest Amal landete der Regisseur Lukas Moodysson in Schweden einen enormen Publikumserfolg. Auch bei der Premiere während der Berlinale waren die Zuschauer völlig aus dem Häuschen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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