Das Relikt

USA 1996 (The relic) Regie und KameraPeter Hyams, 110 Min.

Von der Feldforschung im brasilianischen Urwald bringt derAnthropologe gefährliche Früchte ins Museum fürNaturgeschichte von Chicago. Doch die ersten Anzeichen desSchrecklichen ist seine Abwesenheit: Im Hafen liegt einmenschenleeres Schiff voller Blut. (Einen sichtbaren Gruß vomguten, alten "Nosferatu".)

Nach einem dämonischen und rätselhaften Auftaktmuß sich dann die freundliche Forscherin Dr. Margo Green(Penelope Ann Miller) mit ganz anderen Monstren herumschlagen:Budgetbeschränkungen und unfaire Konkurrenz bedrohen ihreDNA-Studien. Da hilft nur eins: Gutes Auftreten vor den reichenFörderern auf der kommenden, großenAusstellungseröffnung. Das Museum stellt publikumsträchtigden Aberglauben zur Diskussion. Daß der frustrierte PolizistD'Agosta (Tom Sizemore) mit seiner Untersuchung rätselhafterMorde für Unruhe und Panik sorgt, paßt der Museumsleitunggar nicht. Selbst der Bürgermeister wehrt sich gegen eineSicherheits-Sperrung des Museums.

Wenn all diese Leute nur wüßten, daß dieUneinsichtigen beim Film meist als Erste dran glauben müssen ...Denn nach einer Reihe von angetäuschten Schreckmomenten treffendie Attacken des furchterregenden Monsters Kothoga mitten ins Mark.Kothoga ist eine Kampfkreatur der Urwaldeinwohner aus Urzeiten - oderso. Die Erklärung ist eine wunderbar-alberneScience-Fiction-Mischung aus Märchen und "Bild derWissenschaft".

Das Setting eines (fast) hermetisch abgeschlossenen Museums mitdunklen Gängen und einer schauerlichen Ausstellung alsGeisterbahn mit ungebetenem Gast eignet sich hervorragenden fürden Kinoschauer. Unten in den labyrinthischen Kellern versteckt sichdas Grauen und greift sich blitzschnell die Opfer. AltmodischerHorrorstoff.

Bis auf eine Leichenbeschauerin mit besonders makabrem Humorstammen die Figuren aus dem Standardkatalog. Eine anständigeFortführung der vorhersehbaren Abläufe gelang schon nichtmehr, das Timing läuft vollends schief und stattVerfolgungs-Action macht sich haltlose Panik breit. DaßD'Agosta unter den Folgen einer Scheidung leidet, spielt irgendwannkeine Rolle mehr. Weshalb dann der Aufwand bei der Einführung?Nicht zu überhören ist, daß hier die rationelleWissenschaft (Dr. Green) gegen den wilden Aberglauben (Kothoga)ankämpft. Anachronistisch erscheint, daß die Gefahr vonGenexperimenten mit uralten Vorgängen hochbeschworen wird.Deshalb sind die modernen Forschungslabors wohl auch alle so dunkelwie zu Frankensteins Zeiten.

Bemerkenswert nur die Tricks vonStan Winston.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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