Kurzfilmpreis an Aachenerin
Von Günter H. Jekubzik
Aus der Preisflut der am Montag beendeten 47. Internationalen Filmfestspiele Berlins ist ein weiterer Silberner Berliner Bär zu vermelden: Für ihren harmonisch durch eine Nacht gleitenden Kurzfilm "Late at Night" erhielten die drei Berliner Filmstudentinnen Stefanie Jordan, Claudia Zoller und Stefanie Saghri die begehrte Auszeichnung. Stefanie Saghri (geb. 1968) stammt aus Aachen, wo sie an der Viktoria-Schule ihr Abitur machte. Danach lernte sie in Italien Goldschmiedin und studierte an der Berliner Hochschule der Künste Kunstpädagogik. 1993 wurde sie an der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" (HFF) aufgenommen, wo sie im Fachbereich Animation bislang vier Arbeiten realisierte: "Schlaf" (1994, 16mm, s/w, Animationsfilm, 5 Min.), die Entwicklung eines MTV-Logos als Computeranimation (1994), "Sekretärinnenstreik" (1994, 16mm, Animationsfilm, 2 Min.) und "Late at Night" (1996). Stefanie Saghri hat in verschiedenen Techniken wie Knetanimation, Sandarbeiten und Zeichentrick gearbeitet. Zur Zeit entsteht ein Animationstrailer in Sandtechnik.
Der Animationsfilm "Late at Night" wurde zuerst als "richtiger Film" auf 35-mm Material aufgenommen und nach einem Jazzstück von Cassandra Wilson geschnitten. Danach projizierten die Künstlerinnen mit einer speziell gebauten Apparatur jedes einzelne Bild auf einen Zeichentisch, um es mit grauen und schmutzig-gelben Farben neu zu malen. Dabei entstanden besonders harmonische, verlaufende Übergänge zwischen den Szenen.
Nach dem aufwendigen Projekt "Late at Night" steht noch ein Abschlußfilm an der HFF aus. Da der fünfminütige Film beim offiziellen Wettbewerb in mehreren Vorstellungen von vielen hundert Festivalgästen begeistert aufgenommen und von der Jury ausgezeichnet wurde, sind jetzt die Verhandlungen mit Filmverleihern im Gange. Auch das Aachener Atlantis bemüht sich, "Late at Night" demnächst zu präsentieren.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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