Proximity

USA 2001. Produktion: Zinc Entertainment, Helkon. Produzent: Joel Silver. Regie: Scott Ziehl. Buch: Ben Queen, Seamus Ruane. Kamera: Adam Kane. Musik: Stephen Cullo. Schnitt: Pamela Martin. Darsteller: Rob Lowe (William Conroy), Jonathan Banks (Price), Kelly Rowan (Anne Conroy), Terrence 'T.C.' Carson (Yaskin), Joe Santos (Clive Plummer), Mark Boone Junior (Eric Hawthorne), David Flynn (Lawrence), James Coburn (Jim Corcoran). 86 Min. FSK: ab 16. Verleih: Columbia Tristar.

Nach einer Alkoholfahrt, bei dem seine Studentin stirbt, landet der Dozent William Conroy (Rob Lowe) im Gefängnis. Ein Mithäftling weist ihn auf die extrem hohe Todesrate zwischen diesen Wänden hin und stirbt darauf in der Nachbarzelle - angeblich hat er sich erhängt. Conroy hörte allerdings zur Todeszeit seltsame Geräusche, meldet dies dem Gefängnisdirektor und wird wenige Tage später während eines Transportes angegriffen. Doch er überlebt einen schweren Unfall und flieht nach Cleveland. Der Anstaltsleiter, der sein eigenes Rechtssystem installiert hat, setzt zwei Wärter und einen sadistischen Mörder auf Conroys Fersen. Mit Hilfe eines befreundeten Anwalts, eines Journalisten und schließlich auch seiner Ehefrau gelingt es dem Verfolgten, die Selbstjustiz-Organisation aufzudecken.

Nach dem bekannten "Auf der Flucht"-Schema der Kimble-Fernsehserie und ähnlicher Kinofilme muss ein Verurteilter um sein Leben rennen und gleichzeitig seine Unschuld beweisen. Irritierend sind die ausführlichen Video-Insert mit erschütterten Angehörigen von Gewaltopfern. Lange ist der Bezug nicht klar, dann kristallisiert sich ein Themenkomplex um Justizsystem, Rache und Gerechtigkeit heraus. Der Vorsitzende (James Coburn) einer Organisation namens "Gerechtigkeit für die Familien der Opfer" sorgt dafür, dass auch zu Gefängnisstrafen Verurteilte im Knast die Todesstrafe "ereilt". Die Haltung dieser Szenen wandelt sich vom Verständnis für die Gefühle der Angehörigen bis zum Erschrecken, als die Videoaufnahmen die Hinterbliebenen selbst als Mittäter entlarven, die einen Mord in Auftrag gaben.

Diese Elemente sind allerdings nur Randerscheinungen eines durchschnittlichen Films, mit immer wieder eingestreuten Standard-Actionelementen, und einer Geschichte, die sich der vielen Beteiligten letztendlich nur in einer blutigen Schießerei erledigen kann. Auch eine Art moralisch verwerflicher Selbstjustiz der Drehbuchautoren.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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