Powder

USA 1995 Regie und Buch Victor Salva mit Mary Steenburgen, Sean Patrick Flanery, Lance Henriksen, Jeff Goldblum, Susan Tyrrell, Missy Crider u.a., 111 Min.

Wie "Nell", Kaspar Hauser und Orlow Seunkes "Der Besucher" erweist sich auch der Findling Powder nach Jahren im Keller, ohne normalen sozialen Kontakt als ganz besonderer Mensch: Sein IQ sprengt alle Grenzen, mit einer Löffelshow stellt er Uri Geller in den Schatten, sein Herz ist so rein und weiß wie seine Haut: Dem brutalen Jäger vermittelt Powder den Schmerz des verendenden Rehs - ein unvergeßlicher Eindruck. Dieser Powder ist sanft, zart und ausgleichend wie Puder, aber auch explosiv und erschütternd wie Pulver.

Wenige Freunde um die Pädagogin Jessie Caldwell (Mary Steenburgen) versuchen Powder in die Dorfgemeinschaft einzugliedern. Kontaktlinsen sollen die seltsam gefärbten Pupillen verdecken und leichteren Kontakt zu den Mitmenschen ermöglichen. Doch das Genie mit übermenschlichen Fähigkeiten wird als Behinderter ausgestoßen, wie beim "Elefantenmensch" an seinem "Menschsein" gezweifelt. Der Unberührte leidet an der unerträglichen Qual, sein ganzes Leben ohne menschliche Berührung geblieben zu sein. Nur der Physiklehrer Donald Ripley (Jeff Goldblum) versteht diese "Erscheinung", dessen Gründe blitzartig erhellt werden.

So viele Wunder, so viel Rührung, so viele Gefühls-Innereien - da hätte sich wenigstens die Musik (Jerry Goldsmith) zurückhalten sollen. Am Ende dann driftet das bewegende Menscheln ab ins Religiöse und Himmlische, aber irgendwie konnte es ja mit diesem netten Jungen kein gutes Ende nehmen ...

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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