Pietje Bell und das Geheimnis der schwarzen Hand
Niederlande, BRD, Belgien 2002 (Pietje Bell) Regie: Maria Peters mit Quinten Schram, Felix Strategier, Angela Groothuizen 112 Min.
Frech und rabiat wie Max und Moritz zusammen, trotzdem ein Volksheld: Petje Bell kennt in den Niederlanden nicht nur jedes Kind. So sahen gleich 900.000 diese Verfilmung, das entspricht in Deutschland fast 5 Millionen Zuschauern! Regisseurin und Autorin Maria Peters fasste einige Geschichten aus den acht Büchern von Chris van Abkoude zu einem großen Abenteuerfilm um einen kleinen Helden zusammen.
Pietje Bell (Quinten Schram), der freche Junge aus Rotterdam, nimmt kein Wort vor den Mund und alles wortwörtlich. Immer eine freche Antwort auf den Lippen, die zudem auch noch richtig gewitzt ausfällt. Genauso geschickt ist Pietje mit seiner Schleuder und im Verursachen von großem Aufruhr, egal ob er eine Prozession oder eine Straßenbahn zum entgleisen bringt.
Besonders sympathisch ist Pietjes Familie gezeichnet, wobei vor allem der Vater (fast) all die kleinen Katastrophen mit einem liebevollen und auch stolzen Lachen aufnimmt. Schließlich befreit Pietje die Familie ja auch von der schrecklich geizigen Tante Cato, die nicht aus Karton ist, aber tatsächlich eine alte Schachtel ...
So wird Pietje schnell zum auf Titelseiten gesuchten, stadtbekannten Lausbuben - eine Abwechslung zu den miesen Wirtschaftsmeldungen der 30er Jahre. Aber der Journalist, der mit Pietje die Auflage rauftreibt, nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau und hängt dem fröhlichen Kerl auch Dinge an, die er mal nicht verbrochen hat. Es wird Zeit, dass der Held und Schrecken von Rotterdam mit seiner Bande für Ordnung sorgt ...
Dieser Pietje ist eine großartige Nummer, man verzeiht ihm die übelsten Scherze, die in Slapstick-Manier, passend zur Zeit der 30er-Jahre und zum Genre Kinderfilm, präsentiert werden. Er allein trägt den Film über die fast zwei Stunden, gut unterstützt von den historischen Kulissen und Kostümen. Ein Hauch von Kästners Bubenstreichen und Kinderabenteuern, mit einer zeitlosen Güte im Herzen des Helden ist diesem Jungen mitgegeben. Unübersehbar und auch aktuell in Pietjes Umgang mit dem bettelarmen Freund oder in den Erfahrungen, wie man als Medienstar mit Übertreibung und Lüge leben muss.
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