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Phantoms

USA 1998 (Phantoms) Regie Joe Chapelle, 96 Min.

Lisa, die kleine Schwester mit Alkoholproblemen, wird mit sanftem Zwang von Jennifer aus der bösen großen Stadt in das kleine, beschauliche Bergdorf mitgenommen. Bei der Ankunft erweist sich Snowfield allerdings ruhiger als erwartet: Nur noch verstümmelte Leichen bevölkern den Ort. Die Totenstille bringt ruckzuck kopfab anständige, geradlinige Spannung mit sich und das L.A.-Girl erfährt am eigenen Leibe, daß es auch in einer Geisterstadt sehr gefährlich sein kann. Während die Aufnahmen von hoch oben eine überirdische Gefahr suggerieren, kommt das Grauen von einen anderen seiner Lieblingsplätze: Aus der Kanalisation ...

Beim Anflug auf die verschneite Berglandschaft muß man erstmals an "Shinning" denken, später klaut "Phantoms" kräftig. Dabei kommen durchaus eindrucksvolle Einzelszenen heraus, allerdings nur in der ersten Hälfte. Viele gute, nachhaltige Ideen stammen wohl von Dean Koontz, dem Autor der Vorlage und des Drehbuchs, der nicht nur Bestseller schreibt, sondern auch noch mit "Phantoms" seinen zweiten Film produzierte. Bereits 1995 wurde nach dem Psychothriller "Hideaway" von Brett Leonard "Das Versteckspiel" mit Jeff Goldblum und Alicia Silverstone gedreht.

Nach "Scream" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" ist dies ein weiterer, recht simpler Thriller der Produktionsgesellschaft "Dimension". Diese Grusel- und Schauergeschichte, gebastelt aus bekannten und erfolgreichen Schreckens-Bausteinen, läuft in der ersten Filmhälfte erwartungsgemäß "schrecklich" ab. Es geht um das älteste Wesen der Welt und die Frage, wie man es besiegen kann. So wirkt selbst ein einfacher, regungsloser Wachhund äußerst bedrohlich - weil in ihm die Möglichkeit zu jeder Art von Monster steckt. Dann kommt ein Sonderteam der Army zum Einsatz und nur noch Peter O'Tooles Schilderung des sagenhaften, mächtigen und uralten Wesens kann Pluspunkte machen. Als gefeuerter Wissenschaftler verdiente er sein Geld mit einem Magazin voller unglaublicher Geschichten, Entführungsfällen und Verschwörungstheorien. Ein lächerlicher alter Mann - bis eines der Opfer vor dem Tod seinen Namen in blutigem Lippenstift auf einen Spiegel schrieb. Jetzt fliegt ihn das Militär als Spezialisten für eine unbekannte aber sehr tödliche Gefahr ein.

Bei den kleinen Rollen, die für solchen Horror so typisch sind, fällt Ben Affleck als kluger Sheriff Bryce Hammond angenehm auf. Seine steile Karriere von Linklaters "Dazed and Confused" über Smiths "Mallrats" und "Chasing Amy" zu Van Sants "Good Will Hunting" wird mit "Armageddon" auf die Spitze getrieben. Während Joanna Going bereits einige große Auftritte in "Wyatt Earp", "Ein amerikanischen Quilt" oder "Nixon" hinter sich hat, wird man von ihrer Filmschwester Rose McGowan sicher noch etwas sehen. Solche Horrorfilme erweisen sich immer wieder als Fundgrube für länger anhaltende Karrieren.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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