Peter's Friends

(Peter's Friends) GB 1992, Regie: Kenneth Branagh, 110 Min.

Kenneth Branagh, der junge Brite, der auf den Theaterbühnen und im anspruchsvollen Film eine der talentiertesten Figuren der letzten Jahre darstellt, machte sich in seinem dritten Film nach Shakespeares "Henry V." und dem Psychothriller "Schatten der Vergangenheit" an ein modernes Stück. Mit Kollegen seiner Renaissance Theatre Company inszeniert er das Wiedersehen ehemaliger Studienfreunde in einem britischen Landschloß. Andrew (Kenneth Branagh), der trockengelegte Zyniker, kommt mit seiner Gattin, ein verdrehtes TV-Sternchen, aus Hollywood. Maggi (Emma Thompson), die Sanfte, gibt Bücher und Tips für alle Lebenslagen heraus, findet aber für sich keinen Rat und keinen Mann. Sara verbraucht dafür dauernd neue und frische Liebhaber. Roger und Marie, das gesetzte Ehepaar, trauert um ihr verstorbenes Kind und Peter, der Gastgeber, wird sein Geheimnis erst am Neujahrsabend preisgeben.

In einem leichten, eleganten Spiel zwischen Darstellern, Texten und Kamera zeichnen sich die interessanten Charaktere schnell ab. Im Wechselspiel der abgeschlossenen Situation, erweisen sich zuerst die Bande der Freundschaft stärker als alle späteren, von einer tiefen Desillusionierung beherrschten Beziehungen. Doch auch auf sich allein gestellt, loten die sechs Freunde im unvorsichtigen Wortwechsel die Tiefen ihrer Persönlichkeiten aus. Branagh bleibt nahe bei seinen hervorragend dargestellten Figuren, läßt dabei seine weitschweifende und großartige Kameraarbeit etwas vermissen (die aber schon in seinem nächsten Werk "Viel Lärm um Nichts" wieder fesseln wird). Trotzdem sind "Peter's Friends" eine sympathische Clique, bei der man sich wohlfühlt.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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