ghj-logo

Perfect World

(USA 1993) R: ClintEastwood, 100 Min. CinemaScope

Locker buddeln sich die beiden Häftlinge einen Weg in dieFreiheit, schnappen sich ein Auto und einen kleinen Jungen alsGeisel. Als Butch Haynes (Kevin Costner) auch noch seinen dummen undunsympathischen Mitflüchtling erschießt, ist der Weg freifür eine nette Reise. Sie führt durch das Texas von 1963mit der 'Zeitmaschine Auto', von der Haynes sagt: Vor sich dieZukunft und im Rückspiegel die Vergangenheit. Obwohl ClintEastwood (neben seinem Regiejob) den Gegenspieler und Sheriff gibt,entwickelt sich keine spannende Verfolgungsjagd hinter dem Gangsterauf der Flucht. Fast symptomatisch rast die Leitzentrale der Polizei- ein Wohnmobil - führerlos in den Wald. Nach dieser weiterenSlapstick-Einlage der nicht besonders energischen Gesetzeshüterwird erstmal ein Lagerfeuer entzündet. Das Finale, in demplötzlich von allen Seiten her Polizeifahrzeuge auftauchen, istja noch weit. So hat der Flüchtling Butch Haynes viel Zeit, sichmit seiner kleinen Geisel Phillip zu beschäftigen und zumeigentlichen Kern des Films vorzustossen. Denn das (an Zufällenreiche) Drehbuch führt zwei vernachlässigte Söhnezusammen: Einen Halbwaisen, dem seine streng religiösen Mutterdie typischen Freuden einer amerikanischen Jugend (Halloween,Zuckerwatte und Achterbahn-Fahren) vorenthält. Und den ehemals'guten Jungen' Butch, der von seinem Vater in die Kriminalitätgeprügelt wurde. So zeigt "Perfect World" eine intensiveAnnäherung zweier äußerlich sehr unterschiedlicherTypen.

"Perfect World" läßt locker einige nur angefangeneGeschichten hinter sich, enttäuscht die Erwartungen auf Spannungoder Action, hält aber im Kleinen und am Rande einigesInteressante bereit. Schade auch, daß die eigentlicheRahmengeschichte - der Sheriff selbst schickte Butch vor Jahren aufdie schiefe Bahn - vernachlässigt wurde.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo