Paris was a woman

GB/USA/BRD 1996 (Paris was a woman) Regie Greta Schiller, BuchAndrea Weiss, 73 Min.

Paris gilt als Stadt der Liebe, ihr Name ist selbst eine reicheMetapher. Daß Paris auch eine Stadt der Frauen - in einem ganzanderen Sinne - war, führt diese Dokumentation in ihrer reichenInformationsfülle vor.

Paris erlebte in den zwanziger und dreißiger Jahren eineunvorstellbar reiche Epoche, eine wahre Metropole der Künste.Nicht die Frauengeschichten von Hemingway oder Henry Miller, sonderndie Geschichte von Frauen, die selber Geschichte machten, verdienenAufmerksamkeit. Damals war die "Left Bank" ein Zentrum füraktive und eigenständige Frauen des westlichen Kulturlebens, wieeine immer wieder eingeblendeter Stadtplan beweist.

Die junge, literaturliebende Adrienne Monnier führte hier dieIdee der Leihbücherei ein. Das Leben von Gertrude Stein undihrer Partner Alice B. Toklas sammelte die Künstler der Stadt umsich. Erzählt wird von der Förderung eines noch unbekanntenPicasso, vom Ankauf seiner ersten Werke, die dann in Steinsberühmten Salon hingen. Auch die Buchhändlerin SylviaBeach, die Journalisten Janet Flanner und die MillionärinNathalie Barney werden vorgestellt. Die alten Film- und Tondokumenterufen die Atmosphäre empor. Die fast-noch-Zeitzeugen wieGisèle Freund breiten die faszinierende Nähe undAuthentizität aus. Die Stimme der Wissenschaftlerin liefert dieAnalyse.

Leider läßt die Materialsammlung keine weitere Linieaußer der traumhaft reichen und freien Zeitsituation erkennen.1939 bricht die freie Zeit und damit auch der Film ab.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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