Panther

USA 1995 (Panther) Buch Melvin Van Peebles, Regie Mario Van Peebles, mit: Kadeem Hardison, Bokeem Woodbine, Marcus Chong, Courtney B. Vance, Joe Don Baker, Richard Dysart, M. Emmett Walsh. 104 Min.

Von Günter H. Jekubzik

Mit dem Kampf um einen sichere Straßenüberquerung beginnt in "Panther" die Geschichte der amerikanischen Black Panther Partei - eigentlich die "Black Panther Partei für Selbstverteidigung". Die Entwicklung der Schwarzen Bürgerrechts-Bewegung ist mitreißend und geschickt auf einige Personen, Schlüsselszenen und Konflikte komprimiert. Mario Van Peebles und sein Vater Melvin realisierten die gute Mischung von Historie und Fiktion, die in den USA für viel Aufregung sorgte.

1967 aktivieren Bobby Seale und Huey Newton in Oakland junge Schwarze, um der Gemeinde zu helfen. Denn die Polizei beschränkt sich in diesem Gebiet aufs Schlagen und Schikanieren. Die Bewegung wächst schnell; auf der Basis genau gelesener Bürgerrechte bieten immer mehr Schwarze dem Rassismus in Uniform die Stirn. Bei diesen lebensgefährlichen Konfrontationen nehmen die Aktivisten mit dem Symbol der erhobenen Faust bald auch Waffen zur Hilfe.

Schon früh schießt sich der neurotische FBI-Chef J. Edgar Hoover auf die Black Panthers ein, will ihnen das Etikett Kommunismus anhängen und schließt mit der Mafia einen verbrecherischen Pakt: Billige Drogen werden ins Ghetto geschleust, um die schwarze Bewegung zu lähmen. So endet der Film düster. Die sichere Straßenüberquerung ist gewonnen - die Zahl der Drogenabhängigen in schwarzen Vierteln hat sich seit den Siebzigern verzehnfacht.

Der spannende Film bietet einige Bezüge zur Gegenwart. Er läßt hören, wie alt Hiphop und Rap schon sind. Und sehen, vor welchem Hintergrund, die bei uns so freudig kopierte Kultur entstand. "Panther" ist um einiges brisanter als "Malcolm X" von Spike Lee. Das Drehbuch schrieb Papa Melvin Van Peebles, eine wichtige Figur des schwarzen amerikanischen Films der Siebziger, nach seinem teilweise autobiographischen Roman. Sohn Mario begann als Schauspieler, feierte als Regisseur mit "New Jack City" und "Posse" schon Erfolge. Für den sehr gut gemachten "Panther" gab es in Locarno 1995 den Silbernen Leoparden.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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