Palast des Schweigens

Tunesien/Fr. 1994 (Les Silences du Palais / Samt el Koussour),Regie, Buch und Schnitt: Moufida Tlati, mit Amel Hedhili, Hend Sabri,Najia Ouerghi u.a., 127 Min.

Die Nachricht von Tode des Prinzen Sid'Ali führt die jungeAlia zurück in den Palast, der ihre Kindheit beherbergte. Dortwuchs sie als Tochter einer der vielen Dienerinnen auf. Die Frauenstanden nicht nur für die Küche sondern auch für dasBett zur Verfügung. Ein Leben, das auch - trotz des Schutzes derMutter - für das Mädchen Alia die einzige Perspektive zusein scheint. Sie wehrt sich aber gegen die Situation der Frauen,auch weil sie mit der am selben Tag wie sie geborenen Sarrabefreundet ist. Sarra ist legitime Tochter des Prinzen, Aliavielleicht heimliche - sie erfährt jedenfalls besondereAufmerksamkeiten des Hausherren.

Auf dem vorgezeichneten Weg zur Haussklavin oder Mätressefindet die widerspenstige Alia mit ihrem Lautenspiel und einerwunderbaren Stimme zu Selbstbewußtsein. Eine gefährlichGabe, wird das reifende Mädchen doch dadurch für dieMänner noch attraktiver. Dieser faszinierende,außerordentlich ergreifende und schöne Film mitwunderbaren Bildern und Klängen kommt nun mehr als drei Jahrenin Cannes nach seinem Cannes-Erfolg auch in deutsche Kinos. Die inTunesien geborene Regisseurin studierte in Paris Film und arbeitetevor ihrem Erstling "Palast des Schweigens" mit bekannten arabischenRegisseuren zusammen.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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