Der Pagemaster - Richies fantastische Reise

USA 1994 (The Pagemaster) Regie: Maurice Hunt (Zeichentrick) und Joe Johnston (Realfilm), 75 Min.

Der ängstliche Richard flieht vor einem Gewitter in die örtliche Bibliothek, nicht wissend, daß in jedem der unzähligen Bücher, die in einsamen Gängen auf Leser warten, ein Abenteuer steckt. Wer allerdings dem Bibliothekar Mr. Dewey (Christopher Lloyd) in die schelmischen Augen blickt, ahnt etwas von den Mutproben, die Richard bald bewältigen muß. Nach einem Sturz findet sich der Junge als gezeichnete Trickfigur in einer sehr belebten Bibliothek wieder. Ein Buch mit Schwert und Augenklappe stellt sich als "Abenteuer" vor, ein schwebendes mit Zauberstab als "Fantasie" und das bucklig zerschundene heißt "Grusel". Zusammen begegnen die vier auf der Suche nach dem Ausgang einem Drachen, dem Wal Moby Dick, Dr. Jekyll und kurz darauf auch Mr. Hyde. Auf den Spuren von Gulliver, Dorothy und Alice im Wunderland von Oz zeigen sich Bücher als reich gefüllte Schätze, als Lebenshilfe und Unterhaltung.

Kinderstar Macaulay Culkin und Regisseur Joe Johnston ("Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft", "Rocketeer") hatten wenig zu tun, denn "Der Pagemaster" spielt sich hauptsächlich in der Zeichentrick-Welt ab. Nach einer eindrucksvollen Verwandlung bleiben dort viele Zeichen-Szenen blaß. Christopher Lloyd, der seinen guten Ruf mit kleinen Rollen in mittelmäßigen Filmchen verspielt, ist dabei der Pagemaster, ein Herr der Seiten.

Sehr angenehm sind die sorgfältigen Synchron-Stimmen von Hanns Joachim "Tagesthemen" Friedrichs, Evelyn Hamann, Harald Juhnke und Manfred Krug zu hören. Vor allem bei Frau Fantasie schlägt trotzdem die Mimik (!) der Originalstimme Whoopi Goldbergs durch.

Das größte Problem beim "Pagemaster" bleibt die Suche nach einer Zielgruppe: Nett und naiv, interessiert er die älteren Kids nicht besonders, die Kleinen wird er in einigen Szenen gewaltig erschrecken.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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