Open Water

USA 2003 (Open Water) Regie: Chris Kentis mit Blanchard Ryan, Daniel Travis 79 Min. FSK ab 12

Wenn für manch instabile Beziehung ist schon das gemeinsame Wochenende eine Bewährungsprobe ist, wie sieht es dann mit tagelangem Treiben im offenen Meer aus? "Open Water", ein Kammerspiel in endloser Weite, leistet nur das Nötigste für seine feuchte Spannung.

Susan (Blanchard Ryan) und Daniel (Daniel Travis) wollten ihrer Beziehung mit einem Tauchurlaub etwas Tiefe geben und dem zeitraubenden Alltag entfliehen. Dann vergisst sie jedoch das Ausflugsboot irgendwo im Pazifik. Die beiden treiben mit ihrer Tauchausrüstung herum, anfangs noch hoffnungsvoll. Das Auftauchen einer Haiflosse macht die Situation dann ganz schön kribbelig, doch die erste Attacke kommt dann von giftigen Quallen und ihren Tentakeln ...

Simple, elementare Angst ohne Kunstgriffe ist die Grundlage von "Open Water". Damit realisierte Chris Kentis weniger einen nervenzerreißenden Thriller als ein filmisches Experiment über die Leere. Denn in dieser schier endlosen Weite herrscht auch ziemlich viel dramaturgische Leere, in Sachen Spannung ist Ebbe. Das Paar hat sich selbst in dieser Situation nicht viel zu sagen, wenn er verzweifelt schreit, dass die alles unglaublich ist, amüsiert man sich vor allem.

Die Kamera spielt etwas mit der Perspektive, erlaubt auch uns nur kurze Blicke unter die Wasserfläche. (Wieso wird da drunten immer Blues gespielt?) Und nicht mal Hitchcocks "Rettungsboot" ist in Sicht. Der nutzte eine ähnlich isolierte Situation auf dem offenen Meer - allerdings mit mehr Personen - zu ganz anderer Spannung und setzte den Pegel für das Allein-auf-dem-Meer-Genre schon 1944 recht hoch. Aber wer will schon Hitchcock mit diesem Thriller im Wasserglas vergleichen?


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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