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Old Gringo

(USA 1989, Regie und Buch: Luis Puenzo, 119 Min.)

Luis Puenzo kommt vom Werbefilm - Werbung lügt. Nach seinem 'Oscar'-Film "Die offiziele Geschichte" hat er in "Old Gringo" eine psychologisch interessante und dichte Geschichte um drei hervorragende Hauptdarsteller - und lügt bei jedem Bild.

Der Schriftsteller Ambrose Bierce (Gregory Peck - sehenswert) verabschiedet sich von der nordamerikanischen Gesellschaft und überschreitet im Jahr 1913 die Grenze nach Mexiko, um in der dortigen Revolution nach einem vom Schreiben erfüllten Leben den Tod zu finden. Was ihm jedoch zuerst begegnet ist seine letzte Liebe. Für Harriet Winslow (Jane Fonda) bedeutet der Grenzübertritt den Beginn eines neuen Lebens. Die alternde Jungfer entdeckt Erotik und Liebe zu gleich zwei Männern, ist aber in ihrer Naivität todbringend. Arroyo (Jimmy Smits) riskiert als General der Revolutionstruppen den Tod für ein besseres Leben seines Volkes.

Das Beziehungsdreieck (oder sogar ödipale Dreieck?) ist gelungen und birgt Spannung. Wären da bloß nicht diese Inszenierungen mit übertrieben viel Pulverdampf und Explosionen, die drei Amigos, die im bösartigen Zusammenspiel mit der Filmmusik deplaziert für mexikanische Folklore sorgen sowie all die anderen, mit Klischees überfüllten Bilder. Und wieso besteht die Revolution nur aus Fiestas? Ein üppig und prall inszenierter Film, der für das große Kino (auf leider zu kleiner Leinwand) die Authentizität der historischen und bildlichen Hintergründe aufgegeben hat.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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