Nostradamus

GB/BRD 1994, R: Roger Christian, 119 Min.

Ein wißbegieriger Medizinstudent wird den Dogmen der katholischen Kirche zum Trotz erfolgreicher Kämpfer gegen die Pest, am Anfang des 16. Jahrhunderts immer verfolgt von der drohenden Inquisition. Michel de Notre Dame, später Nostradamus genannt, ist zuerst ein früher aufgeklärter Wissenschaftler, der sich durch die Wirren der Zeit rettet, begleitet von Frauen, den alten Sammlerinnen von Wissen, das jetzt in verbotenen Bücher verschlossen ist, zu denen sie keinen Zugang mehr haben. Einige dieser historischen Aspekte lassen sich aus "Nostradamus" abstrahieren. Die Mischung aus nicht besonders ausgefeilten Love-Storys, anfangs durch Drogen eingeleiteten Visionen und einer episodischen, nur schwach verbundenen Biographie fesselt nur selten.

Die Figuren, auch Nostradamus selbst, wurden nicht gründlich angelegt, einige Szenen zeigen, was nach Drehbuch faktisch zu zeigen ist, dazwischen herrscht Trägheit. Ein beeindruckender Kurzauftritt von Rutger Hauer legt auch die Schwächen des zu stoischen agierenden Tcheky Karyo (Nosferatu) bloß.Das Besondere an Nostradamus, seine veröffentlichten Visionen, die angeblich alle großen historischen Ereignisse vorhersagen, sind in größter Klarheit eingebunden: In einer Wasserschale spiegelt sich die Zukunft. Wie im Fernsehen tauchen Hitler, Kennedy und auch schon Hussein auf. Daß Nostradamus wirre, verschlüsselte Notizen so erfolgreich sind, weil sie gerade jede mögliche Interpretation zulassen, gibt der Film in keinem Moment zu bedenken.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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